Neuer Open-Source-3D-Drucker “Polyformer” recycelt Plastikflaschen zu Filament

Reiten Cheng, ein Industriedesigner mit Sitz in Kalifornien, hat ein neuartiges Gerät entwickelt, das die Umweltbelastung, die durch AM erzeugt wird, verringern kann. Sein “Polyformer” kann weggeworfene Plastikwasserflaschen in funktionales 3D-Druck Filament verwandeln.

Der “Polyformer” ist so entwickelt worden, dass die meisten Teile 3D gedruckt werden können. Dies soll es Nutzern ermöglichen auch ohne ein großes Investment nachhaltiger drucken zu können und selbst bei einem Gebrechen der Teile diese schnell ersetzen zu können. Cheng hofft, dass sein System zukünftig die Kreislaufwirtschaft fördern wird, da es für mehr menschen zugänglicher ist.

Cheng sagt dazu: “Ich stelle mir eine Zukunft vor, in der Produkte zu Hause oder in einem Gemeindezentrum hergestellt und am Ende ihrer Lebensdauer zu Dingen recycelt werden können, die wiederum zur Herstellung neuer Produkte direkt vor Ort verwendet werden können. Die Technologie ist vielleicht noch nicht so weit, aber ich glaube, sie ist nicht mehr weit entfernt, wenn wir sie als Gemeinschaft weiterentwickeln und umsetzen.”

Der Prozess lässt sich auch ohne großen Aufwand automatisieren, indem man ein Ende des Filaments auf eine motorisierte Spule steckt. Zudem lässt sich dank dem Getriebemechanismus die äußere Hülle öffnen und schließen um bei Bedarf Verbesserungen vornehmen zu können.

Durch sein L-förmiges Design wird dem Polyformer auch Modularität verliehen, womit ein einfaches verändern und basteln am Gerät ermöglicht wird. Die vertikale Ausrichtung der Maschine minimiert auch den Platzbedarf, weshalb es auch einfach im Büro oder am Arbeitsplatz aufgebaut und verwendet werden kann, was das Gerät zusätzlich Zugänglichkeit für die breite Masse schaffen sollte.

Als Bonus im Bereich der Benutzerfreundlichkeit hat Cheng eine kostenlose Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Aufbau des Polyformers auf Github veröffentlicht. Seit der Veröffentlichung wurden auf dem Discord Server des Polyformers bereits Verbesserungen vorgeschlagen, wie z.B. das Hinzufügen von Mahlwerken zum System, um das Recycling verschiedener Kunststoffe zu ermöglichen. Dies lässt darauf schließen, dass der Designer auch in Zukunft noch an seiner Entwicklung arbeiten wird und diese mit Hilfe der Community mit der Zeit weiterentwickelt.

Umweltfreundliche Filamentproduktion

Die Vorstellung des Polyformers kommt genau rechtzeitig, da in der 3D-Druckbranche zunehmend die Umweltbelastung thematisiert wird, die mit der polymerbasierten Poduktion einhergeht. Filamente mit recyceltem Material zu ummanteln ist eine der Wege, die Unternehmen einschlagen, um die Umweltbilanz zu verbessern. So hat KIMYA Anfang des Jahres angelündigt, zukünftige Produkte aus 70 bis 100 % recyceltem Material herzustellen.

Fillamentum, ein Hersteller von 3D-Druck Filamenten, hat sich für den Weg der biologischen Abbaubarkeit entschieden und brachte im Oktober 2021 ein zu 100 % biologisch abbaubares Material, NonOilen, auf den Markt. Dieses wurde in Zusammenarbeit mit der Slowakischen Technischen Universität entwickelt und basiert auf einem Polymilchsäure/Polyhydroxybutyrat-Gemisch (PLA/PHB) und ist so konzipiert, dass es mehrfach recyclet werden kann, ohne Veränderung der Eigenschaften.

Recreus, ebenfalls Hersteller von 3D-Druck Filamenten, hat eine Reiche von Purifier-Filamenten auf den Markt gebracht, Filaflex Purifier und PLA Purifier, die die Umwandlung von Kohlendioxid, Stickstoffoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen in Kalziumkarbonat, Magnesiumkarbonat und Eisenkarbonat, ermöglicht.

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