3D-Technologie ermöglicht Gesichtsrekonstruktion von 2000 Jahre altem explodierten Schädel

Italienischen Wissenschaftlern gelang es mit Hilfe der 3D-Scan-Technologie den Kopf eines Mannes zu rekonstruieren, der vor rund 2000 Jahren bei einem Vulkanausbruch des Vesuvs durch Hitzeeinwirkung explodiert ist. 

Wie auch Pompeji und Stabiae wurde die antike Hafenstadt Herculaneum beim katastrophalen Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n.Chr. ausgelöscht. Da der Ausbruch für die Bewohner der umliegenden Gegend überraschend kam, gelang es nur wenigen rechtzeitig zu flüchten. Eines der dort bei Ausgrabungen entdeckten Oper ist ein 50-jähriger Mann, der durch den 400°C heißen pyroklastischen Strom – ein Feststoff-Gas-Gemisch – gestorben it. Während der Köper quasi verdampfte, ist das Gehirn durch die Hitze nach außen gedrungen; der Schädel ist sozusagen explodiert.

Der italienische Archäologe Pier Paolo Petrone beschrieb den entdeckten zerstörten Schädel als einer der am besten erhaltenen in dieser Stadt. Jedoch war es schwierig die Einzelteile wieder zusammenzusetzen, nicht zuletzt weil diese bereits sehr zerbrechlich waren. In Zusammenarbeit mit dem graphischen Designer Gianfranco Quaranta, der sich auf Projekte mit 3D-Scan und -Druck Technologie spezialisierte, und dem Künstler Cicero Moraes aus Brasilien, gelang es aus rund 150 Aufnahmen ein 3D-Modell des Schädels zu konstruieren. Eine Photogrammetrie-Software wurde verwendet um die 3D-Daten zu extrahieren und realistische Gesichtszüge darzustellen. Laut Quaranta ist dies ein äußert komplexer jedoch am Ende lohnender Prozess.

Die Gesichtsrekonstruktion verriet den Experten auch einiges über seinen Lebensstil. Man vermutet, dass der Mann, der es mit 50 Jahren zu einem beachtenswerten Alter für die Zeit geschafft hatte, vermutlich wohlhabend und gut gebildet war. Die Wissenschaftler hoffen nun den Prozess auf weitere Vesuv-Opfer umsetzen zu können.