ETH-Zürich arbeitet an einem Multimaterial-3D-Druck-System

Eine Gruppe von Studierenden am Swiss Federal Institute of Technology (ETH) Zürich arbeitet im Rahmen des Fokusprojekts RAPTURE an einer Weiterentwicklung des Laserpulverbettfusionsverfahrens (LPBF). Ziel ist es, das bislang schnellste und effizienteste System dieser Art zu entwickeln. Zusätzlich soll bei dem Verfahren die Integration mehrerer Werkstoffe in einem Bauteil ermöglicht werden. Diese Multimaterial-Fähigkeit verspricht insbesondere für die Raumfahrtindustrie große Vorteile.

LPBF gehört zu den fortschrittlichsten 3D-Druck-Technologien und ermöglicht die schichtweise Herstellung komplexer, präziser 3D-Objekte mit hervorragenden Details und Materialeigenschaften. In der Luft- und Raumfahrt, dem Gesundheitswesen sowie der Automobilindustrie findet das Verfahren bereits Anwendung, da es Gestaltungsfreiheit, Materialeinsparungen und die Produktion individuell angepasster Bauteile ermöglicht.

Für Raketenkomponenten ist die Integration verschiedener Werkstoffe in einem Bauteil überaus vorteilhaft, da sie die Entwicklung leistungsstarker, leichter und hochfester Komponenten vereinfacht und Effizienzsteigerungen verspricht. Insbesondere bei Bauteilen wie Hitzeschilden oder Düsen, die spezielle Materialeigenschaften erfordern, bietet die Multimaterial-Fähigkeit willkommene Flexibilität. Sie verspricht eine Steigerung von Zuverlässigkeit und Leistung in Raketensystemen.

Das Projekt RAPTURE baut auf der Erfahrung des vorangegangenen Projekts PROMETHEUS auf. In diesem entwickelten Studierende 2022/23 ein Testbett für additiv gefertigte flüssigkeitsbetriebene Raketentriebwerke. Die Studierenden erhalten Unterstützung von akademischen Betreuern und Industriepartnern. Zudem ist RAPTURE Teil der Academic Space Initiative Switzerland (ARIS), eines Zusammenschlusses Schweizer Universitäten zur Erforschung des Weltraums.