Forschungsprojekt untersucht Farbmanagement beim 3D-Druck

In einem zweijährigen gemeinsamen Forschungsprojekt haben die Institute Fogra, ILM und Fraunhofer IGD Möglichkeiten untersucht, die Farbgenauigkeit beim 3D-Druck zu verbessern. Dabei konnten die beteiligten Wissenschaftler um Dr. Andreas Kraushaar, Dr. Philipp Urban und Simeon Geiger konkrete Verbesserungen in drei verschiedenen Ansteuerungsoptionen erreichen.

Bei RGB-angesteuerten 3D-Druckern führte eine individuelle Profilerstellung im Vergleich zu den Herstellerprofilen zu bis zu 30 Prozent höherer Farbgenauigkeit. Bei CMYK-Kontrolle gelang durch Machine Learning eine Versechsfachung der Genauigkeit. Durch Simulation der Lichtausbreitung in der Mikrostruktur der gedruckten Teile konnte die Vorhersagegenauigkeit weiter gesteigert werden.

Ein wichtiger Faktor neben der Farbe war laut den Forschern die Transluzenz, steuerbar über den Anteil an Klarmaterial. Der ISO-Standard zur Beschreibung dieses Parameters mittels Alpha-Wert wurde weiterentwickelt und in die Farbbeschreibung integriert.

Dadurch sei es künftig möglich, die Volumenstreuung bereits beim Designprozess zu simulieren und zu optimieren. Ein weiteres Ziel sei die Entwicklung eines kostengünstigen Konzepts zur Bewertung der Farbqualität, ähnlich dem Fogra Media Wedge.

Die Ergebnisse verdeutlichen laut den beteiligten Instituten Fogra, ILM und Fraunhofer IGD, dass sich durch gezielte Profilierung und andere Maßnahmen die Farbqualität beim 3D-Druck spürbar verbessern lässt. Je präziser die Prozessparameter gesteuert werden können, desto genauer sind Vorhersage und Ergebnis.

Dies ermögliche es, die Vorteile des 3D-Drucks wie Individualisierung und komplexe Geometrien auch für farbkritische Anwendungen wie Produktdesign oder Medizintechnik nutzbar zu machen. Die Forschung leiste damit einen wichtigen Beitrag, um 3D-Druckverfahren weiter in den industriellen Alltag zu integrieren.

Weitere Informationen gibt es in den Forschungsberichten auf der Website der Fogra. Die Erkenntnisse aus dem abgeschlossenen Projekt sollen nun in einer Folgestudie vertieft werden.