Neues 3D-Druck-Material aus Abfällen der Biodiesel-Produktion

Forscher haben eine innovative Möglichkeit gefunden, Abfallprodukte aus der Herstellung von Biodiesel als 3D-Druck-Material zu verwerten. Das sogenannte “Matter Organic Non-Glycerol” (MONG) macht rund ein Viertel der Abfälle in Soja-Biodiesel-Fabriken aus und wird normalerweise auf Deponien entsorgt.

In einer aktuellen Studie gelang es dem Forscherteam, MONG als Copolymer für 3D-Druck-Filamente nutzbar zu machen. Als Copolymer kann MONG den Anteil an synthetischen Polymeren in naturfaserverstärkten Kunststoffen reduzieren.

Nach einigen Behandlungsschritten konnten die Forscher die resultierende MONG-Copolymer-Paste mit Thermoplasten kombinieren und so ein verwendbares 3D-Druck-Material herstellen. Obwohl die Studie auf Soja-Biodiesel basierte, lässt sich das Verfahren auch auf andere Ausgangsstoffe wie Biogas, Ethanol und sogar Altspeiseöle anwenden.

Diese Technologie könnte in Zukunft sehr nützlich sein, da mit einem starken Anstieg der Biokraftstoffproduktion zu rechnen ist. Erst kürzlich haben Forscher aus Indien ein Filament auf Kerosin- und Treiböl-Basis entwickelt. Insbesondere die Wiederverwertung von Abfall- und Reststoffen aus der Biokraftstoffherstellung birgt großes Potenzial.

Neben der Schonung fossiler Ressourcen und der Reduzierung von Treibhausgasen profitiert die additive Fertigung hier von neuen Materialeigenschaften. Die Integration biologischer Verbindungen verspricht zum Beispiel eine verbesserte biologische Abbaubarkeit von Produkten aus dem 3D-Druck.

Nach ersten Erkenntnissen zeigt das MONG-basierte 3D-Druck-Material vielversprechende thermische Eigenschaften. Weitere Details können direkt in der wissenschaftlichen Arbeit “Utilization of residual fatty acids in matter organic non-glycerol from a soy biodiesel plant in filaments used for 3D printing” nachgelesen werden.