„Ersatzteile” für den Menschen – interoperativer 3D-Druck

Ein Schädelknochenimplantat wird während der Operation gedruckt und dem Patienten eingesetzt. Was futuristisch klingt, ist jedoch bald schon Realität: denn ein von HAGE, gemeinsam mit der Med-Uni Graz und Montanuniversität Leoben, speziell entwickelter 3D-Drucker soll ab sofort nicht nur Ersatzteile für Maschinen, sondern auch für den Menschen drucken!

„Geht nicht, gibt´s nicht!“ lautet das Motto des Sondermaschinenbauers HAGE aus Obdach, das sich in zahlreichen Projekten des Unternehmens wiederspiegelt – so auch in dem neuen medizinischen Drucker „HAGE 3D-med“, der vor allem bei der Produktion von Schädelimplantaten zum Einsatz kommen wird. Denn mit der derzeitigen Praktik dauert die Herstellung eines Implantats Wochen, ist sehr kostspielig und erfordert zudem eine zweite Operation.

Mit der Med-Uni Graz sowie der Montanuniversität Leoben fand HAGE zwei kompetente Partner, mit denen der hochkomplexe Drucker gemeinsam entwickelt werden konnte. Dieser druckt das einsatzbereite Implantat innerhalb von zwei bis drei Stunden auf Basis der Bilder aus der Computertomographie. Dazu soll primär der bereits medizinisch zugelassene Hochleistungskunststoff Peek mit einer Verarbeitungstemperatur von ca. 400°C eingesetzt werden. Mit dem von HAGE verwendeten FDM-Verfahren (Fused Deposition Modeling) ist Peek bislang noch nicht serientauglich gedruckt worden. Doch jetzt ist es erstmalig gelungen, solche Peek-Bauteile herzustellen. So kann der 3D-med während der OP intraoperativ ein passendes Implantat anfertigen. Der große Vorteil für den Patienten liegt darin, dass er nun neben der optimalen Versorgung nur mehr einmal operiert werden muss.

Interessierte haben am 3. steirischen Zukunftstag (2. Juni, Messe Congress Graz) die Möglichkeit, den HAGE3D-Drucker live präsentiert zu bekommen.