Nachhaltiges Mode-Design verschmilzt mit nachhaltigem 3D Druck

3D gedruckte Öko Kleider-Kollektion von Babette Sperling

Babette Sperling gehört zu der neuen Generation aufstrebender Mode-Designerinnen die die dezentralen Fertigungstechnologien der Maker-Bewegung zur Gestaltung von neuen Kleidungs-Designs einsetzen. Denn die Vorteile liegen wie in anderen Branchen klar auf der Hand: kürzere Bearbeitungszeiten für Designer, die Möglichkeit in kleineren Stückzahlen zu produzieren sowie die Herstellung individueller Einzelstücke. Und dennoch beginnt das Fashion-Abenteuer der jungen Mode-Designerin aus Deutschland im Februar 2016 mit einem Dilemma: Denn sichtet man die Vielzahl der Innovations-Schlagzeilen im Bereich „3D gedruckte Kleider“ der letzten Monate und Jahre, so sind drei Problemaspekte hervorzuheben:

  • Die meisten auf den Fashion-Messen präsentierten 3D Druck Kleider-Kollektionen stammen entweder aus vielen Endanwendern nicht zugänglichen Multi-Material Druckern,
  • Ebenso sind diese Kollektionen aufgrund nicht ausreichender Alltagstauglichkeit für den Endkunden nicht bequem zu tragen,
  • Ganzheitlich nachhaltige Kriterien wie Herkunft und Naturverträglichkeit der Roh-Materialien werden vernachlässigt.

Die Entwicklung einer ganzheitlichen Lösung

Zu diesem Zeitpunkt traf Babette Sperling die Entscheidung diese Problemaspekte mit einer innovativen und ganzheitlichen Mode-Kollektion zu lösen. Eine Mode-Kollektion die innerhalb der Maker-Bewegung am weitesten verbreitete 3D-Druck Technologie FDM in nachhaltiges- Produkt-Design einbettet. Bis zur Präsentation der Kollektion und Gewinn des Mercedes Fashion Night Awards im September 2016 sollen nur noch wenige Monate vergehen. Bis dahin machte Babette wichtige Erfahrungen im Bezug auf Material- und Design-Herausforderungen, welche anderen Makern und Designern als Inspiration zur Verschmelzung von Fashion und 3D-Druck Verfahren dienen kann.

Ihr Produkt-Design: Kompostierbare Naturmaterialien sollen direkt mit haptischen 3D-Objekte bedruckt werden, welche ganz nebenbei eine individuelle Nachrichtenverschlüsselung in der Braille-Schrift darstellt. Hierdurch soll eine individuelle emotionale Bindung zu diesem besonderen Kleidungsstück aufgebaut werden. Die dabei größte Herausforderung für die junge Designerin: Gibt es überhaupt ein ganzheitlich ökologisches 3D-Druck Filament, welches sich direkt auf die von Babette gewählten Textilien drucken lässt?

Die Erfahrungen mehrwöchige Druck-Tests mit unterschiedlichen 3D-Druck Filamenten und Textil-Materialien fasst Babette Sperling wie folgt zusammen:

„Das direkte Drucken auf Textilien ist sehr spezifisch abhängig von dem verwendeten Drucker sowie Material. Mit Hilfe der Unterstützung des Fab Lab Dresden sind wir nach dem Ausprobieren von ca. 15 verschiedenen Materialkombination auf eine Lösung gestoßen die meinen Design Anforderungen entsprach. Der entscheidende Tipp kam von einem befreundeten 3D-Druck Experten: Ich erfuhr von einem StartUp aus Berlin, die das weltweit erste flexible 3D-Druck Filament aus kompostierbaren Rohstoffen mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne auf den Markt gebracht haben.“

Nach einem ersten Telefonat stellten das Team um BioInspiration mit Begeisterung für das Projekt Ihr Material sowie Ihre Expertise im 3D-Druck-Bereich zur Verfügung. Es stellte sich heraus dass, das Premium Eco-Filament WillowFlex besonders gut auf den Natur Textil-Materialien wie Baumwolle und Seide haftet. Darüber hinaus kam es zum Einsatz als in letzter Minute noch Knöpfe in individueller Größe gefertigt werden mussten.“

Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Eine Mode-Kollektion die nachhaltiges Fashion-Design mit nachhaltigen 3D-Druck Materialien vereint.

Die Präsentation der Kollektion im Rahmen der Mercedes Night Fashion Awards war ein voller Erfolg. Geehrt mit dem Publiksumspreis sowie der Nominierung bei zwei weiteren Fashion Awards gibt sich Babette Sperling sichtlich zufrieden und lässt durchblicken, dass nach dieser Kollektion weitere von Ihr konzipierte Kleidungs-Designs mit Hilfe von 3D-Druck Verfahren zu erwarten sind.

„Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich ein auf ein 3D-Druck Filament gestoßen bin, welches sich soeinfach in mein Mode-Design integrieren ließ. Und die Zertifizierung der Roh-Materialien zurKompostierbarkeit nach US und EU-Norm (EN12432) passte genau zum Konzept eines ganzheitlichnachhaltigen Produkt-Designs, welches ermöglicht das Kleidungsstück nach Benutzung wieder der Natur zurückzuführen. Das Filament erwies sich im Rahmen unserer Tests mit allen verwendeten 3DDruckern (Ultimaker, Flashforge sowie Makerbot) als kompatibel. Danke an das Team von BioInspiration. Meine Begeisterung für deren Material ist voll entflammt und weitere Projekte sind bereits in Planung“.