3D-Drucker-Hersteller GEFERTEC verkauft erste arc80X-Maschine nach England

Kingsbury und GEFERTEC verbindet seit fünf Jahren eine enge Partnerschaft, in deren Rahmen das englische Unternehmen die arc-Maschinen des Berliner Herstellers exklusiv auf dem britischen Markt vertreibt. Kingsbury gründete vor rund zwei Jahren Additure, eine Tochtergesellschaft, die sich ausschließlich auf additive Fertigungsmethoden konzentriert. Additure betreibt ein Applikationscenter in Preston, das sowohl für die Auftragsfertigung als auch für Machbarkeitsstudien eingerichtet ist. Hier ist bereits eine arc405 in Betrieb. Im April wurde der Vertrag über den Kauf einer neuen arc80X unterzeichnet, die Anfang 2025 geliefert werden soll.

Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) eignet sich besonders für die Fertigung großer Bauteile. Die arc-Maschinen von GEFERTEC basieren auf dem WAAM-Verfahren, bei dem traditionelles Metallschutzgasschweißen für den schichtweisen Aufbau von Bauteilen verwendet wird. Dieses Verfahren wird mit der Standardsoftware NX von Siemens und einer Sinumerik Steuerungsarchitektur kombiniert. Für spezielle Fertigungsanforderungen bietet GEFERTEC eine eigene CAM-Software.

Der WAAM-Prozess ermöglicht hohe Aufbauraten und durch die Verwendung von Draht als Ausgangsstoff ist das Materialhandling einfach und kostengünstig. Angesichts des steigenden Bedarfs an größeren Bauteilen hat sich Kingsbury entschieden, in die arc80X zu investieren, die Teile mit einem Gewicht von bis zu acht Tonnen fertigen kann.

„Angesichts der anhaltenden Nachfrage in den Bereichen Verteidigung, Energieerzeugung und Luft- und Raumfahrt und der Menge an Aufträgen, die wir ablehnen mussten, fiel uns die Entscheidung für eine zweite Gefertec-Maschine leicht. Die arc80X verschafft uns nicht nur die dringend benötigte zusätzliche Kapazität, sondern bietet auch einen erheblich größeren Bauraum”, sagt Richard Kingsbury, Geschäftsführer des Unternehmens. „Wir sind in der Lage, viel größere Teile zu drucken, was unseren Wert und unsere Bedeutung für diese wichtigen Sektoren erheblich steigert.“

Die arc80X bietet in der 3-Achs-Variante einen Bauraum von 2 x 2 x 2 Metern, während die 5-Achs-Variante Bauteile mit einem Durchmesser von bis zu 0,9 Metern und einer Höhe von bis zu 1,4 Metern drucken kann. Diese neue Maschinengeneration zeichnet sich zudem durch einen hohen Automatisierungsgrad aus, der die Effizienz in der Fertigung verbessert. Zu den automatisierten Funktionen gehören integrierte Werkzeugvermessung, Gasdüsenreinigung, Drahtabschneiden und der Wechsel von Verschleißteilen.

Mit der neuen arc80X kann Kingsbury nun deutlich größere Teile fertigen und somit den Wert und die Bedeutung des Unternehmens in wichtigen Industriezweigen wie Verteidigung, Energieerzeugung und Luft- und Raumfahrt erheblich steigern.