Apium Additive Technologies nimmt Investorensuche wieder auf

Der 3D-Drucker-Hersteller Apium Additive Technologies mit Sitz in Karlsruhe hat die Suche nach Investoren wieder aufgenommen.

Ziel ist es, den Fokus verstärkt auf den medizinischen Sektor zu legen und hierfür die neueste Produktplattform, den Apium P400, zu qualifizieren. Geschäftsführer Lars Pfotzer betonte die Notwendigkeit frischen Kapitals:

„Mit den bestehenden 3D-Druckern bedienen wir bereits weltweit erfolgreich den industriellen und medizinischen Markt und möchten uns verstärkt auf den medizinischen Sektor fokussieren. Hierzu wollen wir unsere neueste Produktplattform, den industriellen 3D-Drucker Apium P400, den wir in den vergangenen Jahren marktreif entwickelt haben, für den medizinischen Zielmarkt qualifizieren. Dafür benötigen wir frisches Kapital, das uns diesen Schritt ermöglicht. Dann können wir die Früchte unserer Entwicklungsarbeit der vergangenen Monate ernten. Unser aktueller Investor kann dafür jedoch keine zusätzlichen Mittel aufbringen. Deshalb haben wir uns entschlossen, unser junges Unternehmen im Insolvenzverfahren neu aufzustellen und die Investorensuche wieder aufzunehmen.“

Apium positioniert sich als Hersteller von Werkzeugmaschinen, deren patentierte Technologie es ermöglicht, Hochleistungsthermoplaste zu verarbeiten. Diese Technik schafft hochfeste Bauteile, die insbesondere für die Herstellung medizinischer Implantate geeignet sind. Kunden nutzen bereits die 3D-Drucker von Apium, um individuell angepasste Implantat-Lösungen basierend auf CT/MRT-Daten zu fertigen, was zu schnelleren Behandlungserfolgen führt. Medizinische Forschungsinstitute setzen die Produkte von Apium ebenfalls ein, um Materialien und Bauteile zu entwickeln, die später im klinischen Alltag genutzt werden können.

„Ich sehe bei Apium großes Potential, wenn sich ein Investor findet, der das junge Unternehmen unterstützt. Die hohen Kosten der Entwicklungsarbeit haben dazu geführt, dass Apium in der aktuellen Eigentümerstruktur das Potential in der Marktbearbeitung sowie der Weiterentwicklung der Produkte nicht voll ausschöpfen kann. Das laufende vorläufige Insolvenzverfahren bietet Investoren die Möglichkeit, das Unternehmen frei von Altlasten zu übernehmen und in die Zukunft zu führen“, sagt der vom Amtsgericht Karlsruhe bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Holger Blümle vom Karlsruher Standort der bundesweit agierenden Kanzlei Schultze & Braun.

Das 2016 gegründete Start-up beschäftigt derzeit 15 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von rund einer Million Euro. Trotz des Potentials ist das Unternehmen durch hohe Entwicklungskosten in eine finanzielle Schieflage geraten. Das vorläufige Insolvenzverfahren, angeordnet vom Amtsgericht Karlsruhe soll Investoren die Möglichkeit bieten, Apium frei von Altlasten zu übernehmen.

„Unser Ziel ist es, möglichst zeitnah mit potentiellen Investoren in die Verhandlungen einzusteigen, um Apium auch schnell wieder aus dem Verfahren entlassen zu können“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Holger Blümle.

Während des Insolvenzverfahrens bleibt der Geschäftsbetrieb unbeeinträchtigt, und es wird angestrebt, möglichst zeitnah mit potenziellen Investoren in Verhandlungen zu treten. Erste Interessensbekundungen liegen bereits vor, was Hoffnung auf eine baldige Lösung und Weiterentwicklung von Apium im medizinischen Sektor gibt.