Emirates stellt Kabinenbauteile für Flugzeuge am 3D-Drucker her

Die Fluggesellschaft Emirates hat bekannt gegeben innovative Fertigungstechnologien wie Selektives Lasersintern (SLS) anzuwenden, um Teile für die Kabinen seiner Flugzeugflotte zu fertigen. Im Zuge einer ersten Versuchsreihe wurden bereits 3D-gedruckte Lüftungsgitter an Bord der Maschinen installiert.

Zusammen mit dem 3D-Druck-Unternehmen 3D Systems und UUDS, ein europäischer Dienstleister für Flugzeugbau und Zertifizierung mit Sitz in Frankreich, konnten die ersten 3D-gedruckten Bildschirmverkleidungen mittels SLS-Technologie hergestellt werden. Als Material wurde das thermoplastische Kunststoffpulver Duraform ProX FR1200 von 3D Systems verwendet, das über große Beständigkeit gegenüber Entflammbarkeit verfügt als auch eine entsprechende Oberflächenqualität ermöglicht.

Einer der bedeutendsten Vorteile bei der Additiven Fertigung von Flugzeugteilen ist das geringere Gewicht der gedruckten Komponenten kombiniert mit optimierter Festigkeit. Die additiv gefertigten Monitorverkleidungen sind um 9% bis 13% leichter als traditionell gefertigte Teile. Gerade in der Luftfahrt kann jede mögliche Gewichtseinsparung zur Reduktion von Treibstoffemissionen beitragen und somit auch Kosten für die Fluglinie senken.

Die Monitorverkleidungen wurden bereits einer Reihe von Tests und Prüfungen hinsichtlich Strukturfestigkeit, Haltbarkeit, Entflammbarkeit und chemischer Beständigkeit unterzogen und befinden sich gerade im EASA-Zertifizierungsprozess für Flugtauglichkeit. Nach dessen erfolgreichen Abschluss werden die Verkleidungen in ausgewählten Flugzeugen der Emirates-Flotte installiert, um Daten zu Beständigkeit und Abnutzung an Board über einige Monate zu sammeln. Vergangenes Monat wurden bereits 3D-gedruckte Lüftungsgitter an Board einiger Maschinen installiert.

“Über die vergangenen zwei Jahre hat Emirates Engineering aktiv Möglichkeiten für den 3D-Druck von Kabinenteilen ausgelotet, da die transformierende Technologie für höhere Produktivität und Effizienz steht,” sagt Ahmed Safa, Emirates Senior Vice President bei Engineering Support Services. “Wir haben mit einer Reihe von Lieferanten für die Entwicklung von Prototypen der 3D-gedruckten Kabinenbauteile zusammengearbeitet und uns schließlich für 3D Systems und UUDS entschieden. Die Technologie die wir anwenden hat das Potential Kabinenteile mit geringerem Gewicht herzustellen ohne dabei Kompromisse hinsichtlich struktureller Integrität oder Optik eingehen zu müssen.”

3D-gedrucktes Lüftungsgitter

Neben Gewichtseinsparungen wird der 3D-Druck von Komponenten Emirates auch weitere Vorteile verschaffen, darunter eine effizientere Verwaltung von tausenden von Teilen für seine Flugzeugkabinen. Durch die Fertigung auf Anfrage innerhalb eines kurzen Zeitfensters könnte die Lagerhaltung von Ersatzteilen sowie damit verbundene Kosten und lange Lieferzeiten zukünftig obsolet werden.

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