Firehawk Aerospace entwickelt Raketentriebwerk mit 3D-Druck

Das neue Start-up Firehawk Aerospace will mithilfe von 3D-Druck Hybrid-Treibstoff-Raketen entwickeln. Dabei handelt es sich um Raketen, bei denen eine Kombination aus festem Treibstoff und flüssigem Sauerstoffträger verwendet wird. Hybridraketen sind nicht neu, aber sie standen schon immer vor erheblichen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Leistungskennzahlen und der maximalen Schubleistung. Das Start-up will diese Probleme gelöst haben.

Das Unternehmen wurde von CEO Will Edwards und Chairman und Chief Scientists Ron Jones gegründet. Jones, ein langjähriger Forscher auf dem Gebiet des Raketenantriebs und der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen sowie Ingenieur für Verbundwerkstoffe, war fasziniert von der Triebwerkstechnologie und der Frage, wie sich die Grenzen früherer Hybridtriebwerkskonstruktionen überwinden lassen.

Bei seiner Forschung hat er gemerkt, dass das Gussverfahren zur Herstellung für die Konstruktion nicht praktikabel ist. Aus diesem Grund wechselte er zum industriellen 3D-Druck.

“Mit der additiven Fertigung konnte ich etwas tun, was noch niemand zuvor getan hatte. Und zwar eine hochtechnisierte innere Struktur zu schaffen, die man mit Guss nicht erreichen kann”, erklärte er. “Mit diesen inneren Strukturen konnten wir die Leistung des Raketenmotors erheblich verbessern, indem wir ihn sehr zuverlässig und auch sehr sicher gemacht haben, und das waren die wichtigsten Eigenschaften, die ich erreichen wollte.”

Firehawk besitzt nun fünf Patente im Zusammenhang mit dem 3D-Drucken von Raketentreibstoff und hat bereits 32 Triebwerks-Heißbrandtests mit 200 lbs und 500 lbs Schub durchgeführt. Das Unternehmen arbeitet auch an einem Triebwerk mit einer Schubkraft von 5.000 Pfund, das noch in diesem Jahr in einer neuen Anlage getestet werden soll, die zu diesem Zweck gebaut wird.

Ein großer Vorteil des Treibstoffs von Firehawk ist, dass er leichter gelagert und transportiert werden kann. Er ist nicht explosiv, wenn Treibstoff und Oxidationsmittel getrennt sind. Außerdem ist er ungiftig und erzeugt nur Abgase, die Firehawk als “umweltfreundlich” erklärt.

Laut eigenen Angaben kann Firehawk auch kundenspezifische Motorkonstruktionen in 4 bis 6 Monaten liefern. Normalerweiser dauert die Entwicklung typischer Raketentriebwerke normalerweise 5 bis 7 Jahre. Diese Zeitersparnis summiert sich auch zu erheblichen Budgeteinsparungen – in der Größenordnung von Hunderten von Millionen Dollar – was bedeutet, dass neue und bessere Raketen schneller entwickelt werden können.

Anfang dieses Jahres schloss Firehawk Aerospace eine Seed-Runde im Wert von 2 Millionen Dollar ab, die von Investoren wie Victorum Capital, Achieve Capital und Harlow Capital Management durchgeführt wurde. Derzeit erweitern sie das Team und arbeiten an einer Kommerzialisierung der Technologie.

Fire ist jedoch nicht das erste Unternehmen, welches sich auf Raketenantrieb mit 3D-Druck spezialisiert hat. In der Vergangenheit haben wir schon über viele Firmen dieser Art berichtet.