Deutsche Industrie will 3D-Druck für die Serienfertigung nutzbar machen

Im Rahmen des Projekts “Industrialisierung von Digitalem Engineering und Additiver Fertigung” (IDEA) haben sich 14 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammengeschlossen um den industriellen 3D-Druck für die Serienfertigung zu verbessern.

Ziel bei dem von dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützten Projekt ist es die Entwicklungs- und Produktionszeiten bei der pulverbasierten, additiven Fertigung komplexer Metallbauteile um etwa 50 Prozent zu reduzieren. An dem Projekt sind insgesamt 14 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt.

Hierzu zählen die Hard- bzw. Software-Ausrüster ALLMATIC, BCT, Jenoptik, ModuleWorks und Siemens Digital Industries, die führenden Lösungsanbieter für den industriellen 3D-Druck EOS und TRUMPF und die 3D Druck-Anwender Liebherr-Aerospace, MBFZ toolcraft GmbH, MTU Aero Engines und Siemens Gas and Power. Wissenschaftliche Unterstützung erhält das Projekt von den Fraunhofer-Instituten für Lasertechnik ILT und für Produktionstechnologie IPT und der RWTH Aachen mit seinem Werkzeugmaschinenlabor WZL und dem Lehrstuhl für Digital Additive Production DAP.

Automatisierung und Serienfertigung ermöglichen

Die additive Fertigung bietet schon heute viele Vorteile. So können heute schon individualisierte Produkte hergestellt sowie anspruchsvolle Metallbauteile wie Turbinenschaufeln, Getriebe- oder Motorenteile gedruckt werden. Es gibt jedoch noch Schwächen bei der Serienfertigung. Dieses Problem will das Projekt angehen.

Das übergeordnete Ziel von IDEA ist daher die weitere Industrialisierung des 3D-Drucks für die Industrie. Um dies zu erreichen wird auf einen industrieübergreifenden Teamansatz gesetzt. Großes Potenzial besteht vor allem bei der effizienteren Kopplung von Hard- und Software. Mit digitalen Zwillingen der zu fertigenden Produkte, des Fertigungsverfahrens und der gesamten Produktionslinie soll eine bisher noch durch händische Eingriffe geprägte Produktion zu einer hocheffizienten Fertigungslinie werden. Die Produktivitätsvorteile sollen insbesondere durch die Nutzung durchgängiger Datenformate, durch Prozesssimulation, die Nutzung eines modernen Produktionsleitsystems und die durchgängige Erfassung von Fertigungsdaten erreicht werden.

Nach einer Entwicklungs- und Implementationsphase ist in der zweiten Hälfte des Projektes die Validierung vorgesehen, wobei die Zielerreichung anhand der Fertigung von Demonstrator-Bauteilen in zwei Pilotlinien gemessen wird. Die Vorbilder industrieller Fertigungslinien werden im Siemens-Gasturbinenwerk in Berlin und der MBFZ toolcraft GmbH in Georgensgmünd entstehen. Dabei werden sowohl die Anforderungen mittelständischer Betriebe als auch der Großindustrie berücksichtigt und in den additiven Fertigungslinien implementiert.

Förderung von knapp 14 Millionen Euro

Das Projekt ist Teil der Förderinitiative “Linienintegration additiver Fertigungsverfahren (LAF)”, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen seines Förderprogramms “Photonik Forschung Deutschland” ins Leben gerufen hat. Bei einer Förderquote von 50 Prozent ergibt sich eine Fördersumme von knapp 14 Millionen Euro. Die Laufzeit ist über drei Jahre geplant.