Sigma Labs und Materialise wollen AM-Qualitätssicherungssystem für Metall gemeinsam vermarkten

Sigma Labs ist ein US-Unternehmen, welches Qualitätssicherungssysteme entwickelt. Nun hat die Firma ein Memorandum of Understanding (MoU) mit dem belgischen 3D-Drucksoftware-Unternehmen Materialise unterzeichnet.

Laut der Absichtserklärung werden die beiden Unternehmen ihr Know-how kombinieren, um ein integriertes Qualitätssicherungssystem (QS) für den Metall-3D-Druck zu entwickeln. Damit soll die Technologie kommerzialisiert werden.

Materialise wurde 1990 gegründet und ist ein angesehenes Unternehmen, welches nicht nur als 3D-Druck-Dienstleister aktiv ist, sondern auch fortschrittliche Software für die additive Industrie entwickelt. Insbesondere für den Metall 3D-Druck verfügt Materialise über verschiedene Lösungen. Auch im medizinischen Bereich ist die Firma aktiv. So erhielt die Mimics Innovation Suite von Materialise als erste AM-Software nach Einführung eine FDA-Zulassung als “Software als Medizinprodukt”.

Das belgische Unternehmen stellt auch die Materialise Control Platform (MCP) her, ein Produkt von proprietären Algorithmen, mit denen AM-Workflows in Echtzeit gesteuert werden. Zum Beispiel kann beim Laserschmelzprozess MCP mithilfe der Lösung die Temperaturregelung überprüft werden um fehlerhafte Herstellprozesse zu vermedeiden.

Qualitätskontrolle beim Metall 3D-Druck

Beim 3D-Metalldruck können diverse Probleme auftauchen. Hierzu gehören geometrische Anomalien und inkonsistente Qualität zwischen den Druckläufen. Ein Beispiel hierfür ist der Unterschied zwischen zwei Maschinen, für die möglicherweise unterschiedliche Parameter erforderlich sind, um dasselbe Objekt erfolgreich in 3D zu drucken. Ein Teil, das in einem EOS M270 DMLS-Drucker hergestellt wurde, kann möglicherweise mit den gleichen Parameter nicht korrekt auf einem EOS M290 3D-Drucker hergestellt werden. So etwas kann auf geringfügige Modifikation der Maschine zurückzuführen sein, wie z. B. eine verbesserte Inertgas-Durchflussregelung bei der Maschine EOS M290.

Um solche Probleme zu vermeiden und den 3D-Druckprozess in Echtzeit zu steuern, hat Sigma Labs PrintRite3D entwickelt, eine Kombination aus Hardware und Software für die additive Fertigung von Metallen. Das PrintRite3D-Bundle enthält das PrintRite3D-Sensorpaket, PrintRite3D INSPECT und PrintRite3D CONTOUR. Das Sensorpaket ist mit der gesamten Hardware ausgestattet, die zum Erfassen von Daten erforderlich ist, z. B. Sensoren und Kameras. Auf der Softwareseite wird der PrintRite3D-Sensorpaket von INSPECT und CONTOUR unterstützt, die die metallurgischen Eigenschaften von Metallen während des Druckprozesses überwachen und Anomalien melden.

Nun wurde bekannt gegeben, dass Materialise und Sigma Labs ein integriertes Qualitätssicherungssystem (QS) für den 3D-Metalldruck entwickeln und vermarkten werden. Das entwickelte QS-System wird im Rahmen einer gemeinsamen Vereinbarung kommerzialisiert.