3D-gedruckte Modelle unterstützen Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Studentinnen der Rice University im US-Bundesstaat Texas haben mit Hilfe von 3D-Druck eine Vorrichtung entwickelt, welche für das Training und die Ausbildung bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs eingesetzt werden kann. Speziell in Entwicklungsländern, in denen rund 85% der Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit eintreten, soll dieses Modell erfolgreich eingesetzt werden.

Gebärmutterhalskrebs ist jährlich für rund 300.000 Todesfälle weltweit verantwortlich. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind um die 90% der Krebsfälle dieser Art vermeidbar. Die von dem Studententeam entwickelte Vorrichtung, die den Beckenbereich der Frau darstellt, ist eine günstige Möglichkeit, um interaktives Training für verschiedene Screenings und Behandlungen von Gebärmutterhalskrebs bereitzustellen.

“Über 90% der Fälle von Gebärmutterhalskrebs sind vermeidbar,” sagt Elizabeth Stone, Studentin an der Rice University. “Vorsorge wird durch Früherkennung und, wenn nötig, einer Behandlung erzielt. Die Vorrichtung ist so konstruiert, dass medizinisches Personal in Entwicklungsländern und anderen Regionen mit niedriger Ressourcenverfügbarkeit – in denen es vielfach an gynäkologischer Ausbildung fehlt – Früherkennung und Behandlung von Gebärmutterhalskrebs trainieren kann.”

Die Vorrichtung besteht aus verschiedenen Zervix-Modellen die am 3D-Drucker hergestellt wurden. Diese ähneln dem menschlichen Gebärmutterhals in verschiedenen Stadien – ohne Auffälligkeiten, mit Krebsvorstadien und tatsächlichen Anzeichen von Krebs. Die austauschbaren Modelle können in einer Halterung am hinteren Ende der Vorrichtung fixiert und nach dem Einführen eines Spekulums an der Vorderseite begutachtet werden.

Training für verschiedenste Verfahren

Zudem gibt es weitere Modelle aus einer Art Gel, die für verschiedene Verfahren, wie beispielsweise eine Koloskopie für den PAP-Abstrich, eingesetzt werden können.

“Hier in den Staaten haben wir die die Möglichkeit PAP-Abstriche und andere Verfahren durchzuführen, in anderen Ländern jedoch, wie Mosambik und El Salvador, verfügt man oft nicht über die nötige Infrastruktur dafür,” sagt Christine Luk. “Daher ist es wichtig, dass mit diesem Modell so viele Vorgänge wie möglich geübt werden können.”

Seit der Entwicklung haben die Studentinnen mit der Vorrichtung medizinisches Personal in El Salvador und dem Rio Grande Valley in Texas geschult. Zukünftig hofft das Team mit einem Fertigungsunternehmen zusammenarbeiten zu können, um die Vorrichtung in Serie herzustellen.

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