Biokompatible 3D-Druckimplantate könnten Neurologie revolutionieren

Neuartige biokompatible Tinten und 3D-Druckverfahren eröffnen vielversprechende Perspektiven für die Behandlung neurologischer Erkrankungen wie Blindheit, chronische Schmerzen und neurodegenerative Leiden. Forschende der University of South Australia arbeiten an flexiblen, implantierbaren Strukturen, die eine direkte elektronische Kommunikation mit Nervenzellen ermöglichen sollen.

“Unser Ziel ist es, Verletzungen und Krankheiten quasi auszuprogrammieren, indem wir kostengünstige elektronische Vorrichtungen drucken, die mit dem Körper in seiner eigenen Sprache kommunizieren können”, erläutert Matthew Griffith, Associate Professor für Materialwissenschaften an der UniSA.

Die Grundlage bilden kohlenstoffbasierte, biokompatible Tinten, die sich mittels 3D-Druck zu weichen, flexiblen Strukturen verarbeiten lassen. Nach der chirurgischen Implantation sollen diese künstlichen Nervenverbindungen durch gezielte elektrische Impulse fehlerhafte Nervenaktivitäten korrigieren.

Bisherige Ansätze wie Hirnstimulation oder Netzhautimplantate zeigten nur begrenzte Erfolge, da die verwendeten Materialien wie Metalle und Silizium oftmals zu Unverträglichkeiten führten. Laut Griffith könnten die neuen Biomaterialien dieses Problem umgehen.

Weltweit leiden rund 3 Milliarden Menschen an neurologischen Erkrankungen, 200 Millionen sind blind und jeder Fünfte leidet unter chronischen Schmerzen – allesamt Folgen fehlerhafter Nervenimpulse. “Wenn wir mit Betroffenen und Klinikern sprechen, sind alle von dem Potential dieser Technologie begeistert, erstmals in der Geschichte diese Krankheiten zu heilen”, so Griffith.

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden