RedBull-Ingenieur kreiert erstes 3D-gedrucktes Surfbrett “MF 3D Board”

Brandon Larson, Ingenieur bei RedBull, erschuf das erste 3D-gedruckte Surfbrett, genannt MF 3D Board. Der australische Profi-Surfer Mick Fanning, besser bekannt unter dem Namen “Wihte Lightning”, testete bereits das 3D-gedruckte Surfboard.  

Wie sich zeigt ist 3D-Druck der ideale Weg, um den Anforderungen des Ingenieurs zu genügen. Wie Larson und “Wihte Lightning” erzählen, wurde das 3D-gedruckte Surfboard von jeder Kurve in jeden Winkel perfekt repliziert.

Zwar ist das MF 3D Board noch in der Prototypen-Phase, jedoch zeigt Fannings erster Wellenritt, dass 3D-Druck eine bedeutende Rolle in der zukünftigen Surfboard-Herstellung spielen kann. Die Entwicklung des Boards forderte einige Zeit und basiert auf einem anderen von Fanning’s Boards, dem Mayhem.

“Der ganze Punkt war, zu erforschen, was möglich war und sehen, ob man ein 3D gedrucktes Performance-Surfbrett erstellen könnten”, erklärt Larson. “Und die Antwort ist: absolut kann man.”

Mick Fanning mit dem MF 3D Board

Für die Replikation des Boards nutze Larson 3D-Druck in Kombination mit digitalen Fertigungstechniken, welche normalerweise für Luft- und Raumfahrtanwendungen genutzt werden. Trotz seines vorhandenen Know-Hows bei der digitalen Fertigung wandte sich Larson an die kanadische 3D-Druckerei Proto3000, um das MF 3D Board zu drucken.

Das gesamte Deck besteht aus zehn einzeln 3D-gedruckten Teilen, welche sorgfältig zusammengesetzt und -geklebt wurden. Weiters wurde das fertig zusammengebaute Board mit einer Glasfaser-Schicht überzogen. Dieser Prozess nahm insgesamt knapp 100 Stunden in Anspruch.

©Proto3000

“3D-Druck ist sehr vorteilhaft, weil es so nah wie möglich an Perfektion ist und es ist wiederholbar”, sagt Larson. “Es gibt kleine Details in dem Board, die sehr schwer von Hand exakt zu bilden sind, wenn man Sandpapier auf Schaum nutzt – die Schienenübergänge, die Schärfe der Kanten, die Konkaves, die exakte Form der Schiene und die Konsistenz davon.”

©Proto3000

Momentan hat das MF 3D Board noch ein Gewicht von 12lbs (~ 5,5 Kilogramm), mehr als das doppelte Gewicht des Original-Surfbrett. Glücklicherweise gibt es jedoch eine Vielzahl an 3D-Druckmaterialien auf dem Markt, welche neue und leichtere Materiallösungen für den Prototypen bieten.

Auch Proto3000 sind der Meinung, dass es Materialien gibt, welche besser zur Herstellung eines starken aber doch leichten Decks geeignet sind. Das kanadische 3D-Druck-Unternehmen sieht zur Reduktion des Gewichts einen löslichen Kern als Möglichkeit.

Man druckt das digitale Design als einen weitgehend auflösbaren Kern, wickelt das faserige Material um ihn herum und versiegelt es, und dann lösen wir den Kern auf. Und was übrig bleibt, ist eine nahtlose Verpackung und eine extrem leichte Platte, die minimales Material auf der Innenseite für Kraft hat … Man endet mit dem gleichen Konzept wie ein 3D-Board, gemischt mit dem traditionellen Konzept eines Glasfaser-Wrap-Board […], erklärt Proto3000-Ingenieur Chris McAloney.

Traditionelle Bordmacher, auch “Shaper” genannt, könnten sich durch 3D-Druck in diesem Bereich bedroht fühlen. Larson jedoch sieht es als Werkzeug, um diesen Sport zu erweitern.