Voxeljet erstellt perfekte Kopie eines historischen Denkmals

Ungewöhnliche Aufgabe für das voxeljet Dienstleistungszentrum: Dort stand der Druck von rund 100 Sandformen mit Bauteilgrößen von bis zu 1,5 Kubikmetern auf dem Programm.

Der Großauftrag hat mit der Rekonstruktion des historischen Liebknecht-Portals zu tun – ein Projekt, das alles andere als alltäglich ist, denn künftig wird es das Portal in Berlin zwei Mal geben: zum einen als Original im ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR, zum anderen als 1:1 Kopie im neu aufzubauenden Berliner Stadtschloss. Die Idee hinter dem ungewöhnlichen Vorhaben: Man will Originalität und Denkmalswert des Staatsratsgebäudes erhalten, gleichzeitig aber nicht auf das Liebknecht-Portal im neuen Schloss verzichten – ein Vorhaben, das nur mit einer originalgetreuen Kopie zu realisieren ist.


Bild oben: Original Hermen

Die Herausforderung bei dem Projekt bestand nun darin, eine exakte Vorlage für die Bildhauer anzufertigen, damit diese mit der Erstellung der Kopie beginnen konnten. Da das Original-Portal möglichst denkmalschonend behandelt werden sollte, kam die konventionelle Laminiertechnik nicht in Frage. Stattdessen entschieden sich die Verantwortlichen für ein besonders innovatives Kopierverfahren: das berührungslose 3D-Scannen des Portals und den anschließenden physischen Aufbau im 3D-Sanddruckverfahren.

Mit den Berliner Scanspezialisten TrigonArt ist eines der führenden Unternehmen für solche Aufgabenstellung direkt vor Ort ansässig. Das kompetente 3D-Vermessungsteam übernahm das dreidimensionale Scannen und erstellte aus den einzelnen Scanns ein hoch aufgelöstes Gesamtmodell des Portals. Zudem wurden bestimmte Bereiche wie die Hermen und Genien als einzelne 3D-Modelle freigestellt und für eine physische Fertigung aufbereitet. Die anschließende Generierung der physischen Modelle im 3D-Druck war nun Aufgabe des voxeljet Dienstleistungszentrums in Augsburg.


Bild oben: Zusammenbau und Lackierung der Sandformen


Bilder oben: 3D-gedruckte Modelle – weiß lackiert

Dort zeigte sich nach Durchsicht der Daten, wie umfangreich und komplex der Druckjob ausfallen würde: „Der komplette Auftrag umfasste rund 100 Einzeljobs, darunter Formen in den Dimensionen 1,5 x 1,0 x 1,0 Meter. Auf unserem Großformatdrucker können wir auch größere Teile mit einem Volumen bis zu acht Kubikmeter drucken, um die Handhabung der Einzelteile nicht zu stark einzuschränken, haben wir es aber bei maximal 1,5 Kubikmetern belassen“, so voxeljet CEO Dr. Ingo Ederer. Bei den großen Formen hat man im 3D-Druck Aussparungen für Transportösen vorgesehen, was die Logistik deutlich erleichterte. Diese Aussparungen lassen sich durch entsprechende Stopfen einfach wieder verschließen.

Das Resultat der innovativen Kopieerstellung hat die Erwartungen aller Beteiligten erfüllt. Die Kopie des historischen Portals ist geometrisch vom Original nicht zu unterscheiden. Druckqualität, Präzision und Detailreichtum der Sandformen sind aufgrund der hohen Performance des Hochleistungsprinters VX4000 über jeden Zweifel erhaben. Jetzt liegt es in den Händen der Bildhauer, die den 3D-Druck als Vorlage für ihre Arbeit benutzen, eine perfekte Kopie des Liebknecht-Portals in Sandstein zu meißeln.

(c) Text und Bilder: Voxeljet