Mineralwolle-Recycling: Geopolymerbeton und 3D-Druck eröffnen neue Möglichkeiten in der Bauindustrie

In naher Zukunft könnten sich Mineralwolleabfälle, die bisher als schwer recycelbar galten, als Rohstoff für Geopolymerbeton und 3D-gedruckte Bauelemente etablieren. Dies ist das Ergebnis des EU-finanzierten Projekts WOOL2LOOP, das die Verwendung von Mineralwolle als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Geopolymerbeton demonstriert hat.

Geopolymere sind keramikähnliche anorganische Polymere, die weniger Energie in ihrer Herstellung benötigen als herkömmlicher Portlandzement. Das Projekt WOOL2LOOP hat sich zum Ziel gesetzt, Mineralwolleabfälle aus Bauschutt in Mineralwolle-Geopolymere umzuwandeln, um neue Produkte auf industrieller Ebene mit geringerem CO2-Fußabdruck herzustellen.

Die Umsetzung des Projekts umfasst alle Aspekte der Mineralwollnutzung und die aktuellen Herausforderungen beim Recycling. Hierzu zählen unter anderem intelligente Abbruchpraktiken, Sortierung und Vermahlung von Mineralwolle zur Herstellung von Mineralwollepulver, alkalische Aktivierung zur Herstellung von Geopolymeren, Geopolymerbetonproduktion und 3D-Druck von Bauelementen.

Eine der Herausforderungen bestand darin, dass es keine Standards oder Richtlinien für die industrielle Produktion und Qualitätskontrolle von Geopolymerbeton-Fertigteilen gibt. WOOL2LOOP entwickelte jedoch Lösungen wie den Einsatz eines tragbaren Röntgenfluoreszenzspektroskopie-Geräts zur Vor-Ort-Analyse von Mineralwolleabfällen, um Glaswolle von Steinwolle zu unterscheiden.

Die erfolgreiche Demonstration der Herstellung von Geopolymerbeton-Fertigteilen aus Mineralwolleabfällen auf industrieller Ebene zeigt das Potenzial dieses innovativen Ansatzes. Zukünftig könnten 3D-gedruckte Bauelemente aus Geopolymerbeton neue Einsatzmöglichkeiten in der Bauindustrie eröffnen und einen wichtigen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft darstellen.