Australischer Nanosatellit mit 3D-gedrucktem Kühlsystem ins All gestartet

Australien hat nach über 20 Jahren wieder einen eigenen wissenschaftlichen Satelliten ins All geschickt. Das Besondere: Der Nanosatellit verfügt über ein hocheffizientes Kühlsystem, das mittels 3D-Druck gefertigt wurde.

Entwickelt wurde der kleine Forschungssatellit „SpIRIT“ von der University of Melbourne in Kooperation mit der italienischen Raumfahrtagentur. Für die Kühlung kommt eine Wärmeabstrahlungsvorrichtung zum Einsatz, die vom australischen Metalldruck-Anbieter Titomic hergestellt wurde.

Laut Titomic-CEO Herbert Koeck war diese thermische Komponente entscheidend, um die empfindliche Sensorik des Satelliten vor Überhitzung zu schützen. Mithilfe des firmeneigenen Kaltgasspritzverfahrens ließ sich das Design aus Kupfer präzise umsetzen und maximierte so die Kühlleistung.

Der nur 30x10x10 cm große SpIRIT-Satellit startete an Bord einer SpaceX Falcon 9 Rakete in den Orbit. Von dort soll er zwei Jahre lang Röntgen- und Gammastrahlung messen. Danach wird er beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

Neben der Forschungsmission sieht Titomic-Chef Koeck in dem Projekt einen Beleg für die Reife von additiver Fertigung für die Raumfahrt. Große Branchenplayer wie Airbus oder ArianeGroup setzen ebenfalls bereits auf 3D-Druck für Raketen- und Satelliten-Komponenten.