Aeroswift: Riesiger Metall-3D-Drucker soll Flugzeugteile für Boeing und Airbus produzieren

Der Aeroswift Großformat 3D-Drucker aus Südafrika soll bald Metallkomponenten für die Flugzeugbauer Boeing und Airbus fertigen.

Aeroswift ist ein in 2011 gegründetes und von der südafrikanischen Regierung gefördertes Projekt und eine Kooperation zwischen Aerosud, einem Unternehmen das sich auf Fertigungslösungen im Bereich Luftfahrt spezialisiert hat, sowie der südafrikanischen Organisation für wissenschaftliche und industrielle Forschung (CSIR). Ziel des Projekts ist es, das weltgrößte und schnellste System für die Additive Fertigung von Titanbauteilen für Flugzeuge zu konstruieren. Bereits vergangenes Jahr hat das Aeroswift Team die ersten drei gedruckten Komponenten präsentiert, darunter ein Gashebel, einen weiteren Griff für die Steuerung sowie eine Haltung für den Tank. Bei den Testaudrucken hat das Gerät eine bis zu 10-fach schnellere Geschwindigkeit als andere kommerziell erhältliche 3D-Drucker basierend auf Laserschmelzverfahren erzielt.

Das Aeroswift System verfügt über einen großen Bauraum von 2000 x 6000 x 600 mm, der weit über dem von derzeit kommerziell erhältlichen, vergleichbaren Geräten liegt. Der X Line 2000R von Concept Laser beispielsweise, druckt Metallteile mit einer maximalen Größe von 800 x 400 x 500 mm.

Aeroswift arbeitet nun mit seinen Partnern und der Regierung an der Kommerzialisierung des Systems. Airbus spielt dabei eine wesentliche Rolle und unterstützt das Team mit Beratung, Benchmark Information und Ratschlägen, auf welche Flugzeugkomponenten man den Fokus legen sollte.

Südafrika verfügt außerdem über eine der weltweit größten Titanreserven. Kombiniert mit der Aeroswift Technologie könnte dies die Basis für einen deutlichen Wettbewerbsvorteil sein, meinen CSIR und Aerosud.

Nach ursprünglicher Skepsis zeigt sich auch Industrieexperte Terry Wohlers, Präsident des Beratungsunternehmens Wohlers Associates, optimistisch, nachdem er erfuhr, dass erste mit Aeroswift 3D-gedruckte Teile dieses Jahr bei Testflügen bereits zum Einsatz kommen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte er:

“It looks like the people at Aerosud and CSIR are on track and making very good progress toward carving out a slice of what is set to become a 3D printing market valued at tens of billions of dollars.”