NeuBeam: Wayland Additive präsentiert neues Verfahren für Metall 3D-Druck

Das Startu-up Wayland Additive, das sich auf die additive Fertigung mit Elektronenstrahl spezialisiert hat, entwickelt ein neues Metall-AM-Verfahren, das nach eigenen Angaben eine Alternative zur Laser Powder Bed Fusion (LPBF) und eBeam-PBF darstellt. Der neue Prozess mit der Bezeichnung NeuBeam kombiniert angeblich die Vorteile der beiden bestehenden 3D-Druck-Verfahren, beseitigt jedoch einige der damit verbundenen Schwierigkeiten, einschließlich Materialbeschränkungen und Sinterkuchen.

Das Unternehmen wurde 2019 von einem Team von Physikern mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Elektronenstrahltechnologie gegründet. Schon im September konnte die britische Firma eine Finanzierung von 3 Millionen Pfund aufstellen. Damit wird die Weiterentwicklung des NeuBeam-Verfahrens finanziert. Nun hat Wayland Additive weitere Details zu der Technik präsentiert.

Das Start-up beschreibt NeuBeam als “ein völlig neues PBF-Verfahren” beschrieben. Es wird erwartet, dass sich durch die Technik neue industrielle Anwendungen erschlossen werden. Der Prozess hat bestimmte Aspekte mit dem Elektronenstrahlverfahren (EBM) gemeinsam – beide verwenden einen Elektronenstrahl als Wärmequelle, um Metallpulver zu schmelzen, dennoch gibt es essenzielle Unterschiede. Kurz gesagt, der Prozess neutralisiert die durch den Elektronenstrahl erzeugte Ladungsakkumulation unter Anwendung physikalischer Kernprinzipien aus der Halbleiterindustrie. Dadurch wird eine höhere Stabilität als beim herkömmlichen Elektronenstrahlverfahren und eine größere Flexibilität als bei LPBF erreicht.

NeuBeam gilt als “Heißteilprozess” und nicht als “Heißbettprozess”, was bedeutet, dass die hohen Temperaturen des Elektronenstrahls nur auf das Teil und nicht auf das Druckbett angewendet werden. Laut Wayland Additive führt dieser Ansatz zu Teilen, die weniger anfällig für Eigenspannungen sind, zu einem geringeren Energieverbrauch und zu einem frei fließenden Pulvernachbau (d.h. keine Sinterkuchen) neigen.

Das neue Metall-AM-Verfahren ist auch mit einer Vielzahl von Materialien kompatibel, von denen einige, wie hochschmelzende Metalle und hochreflektierende Legierungen, mit EBM- und LPBF-Verfahren nicht kompatibel sind. Eine Reihe von Features des NeuBeam-Prozesses haben dieses Niveau der prozessbegleitenden Überwachung ermöglicht, darunter das Scannen mit strukturiertem Licht, Elektronenbildgebung und Hochgeschwindigkeits-Infrarotkameras. Diese Systeme sind alle auf die gleichen Referenzpunkte im Drucker kalibriert und tragen dazu bei, optimale Druckergebnisse und Konsistenz zu fördern.