Daimler Nordamerika startet Pilotprogramm für 3D-Druck von Kunststoffteilen

Als Teil eines Pilotprogramms wird Daimler Trucks North America (DTNA) in den kommenden Wochen die ersten Kunststoffteile, die mittels SLS-Verfahren gefertigt werden, an seine Kunden ausliefern. 

In der Additiven Fertigung sieht der LKW-Hersteller eine bessere Möglichkeit Teile für seine Kunden herzustellen, die sich über traditionelle Fertigungsketten schwieriger beschaffen lassen; beispielsweise Ersatzteile für ältere LKW-Modell oder Teile, die nur wenig gefragt sind. Während einer Pilotphase wird DTNA eine limitierte Anzahl an 3D-gedruckten Bauteilen liefern und sich Feedback dazu von Kunden und Technikern einholen. Zudem wird der Hersteller Daten zur Leistungsfähigkeit der SLS-Teile sammeln und eine potenzielle zukünftige Nachfrage untersuchen.

Für die Fertigung der Teile hat sich DTNA mit dem 3D-Druck-Dienstleister Technology House zusammengeschlossen. Das Unternehmen verfügt über 20 Jahre Erfahrung mit Additiven Fertigungsverfahren und wird die Kunststoffteile für Daimler mittels Selektiven Lasersintern produzieren. Über den Zeitraum des Pilotprogramms werden so unter anderem Namensschilder, Kartenfächer und Plastikabdeckungen gedruckt.

Weiters werden Teile, die sich für die Additive Fertigung eigenen, in einer Art digitalem Lager gespeichert, was zu kürzeren Vorlaufzeiten für On-Demand Fertigung führt. Derzeit dauert der Prozess noch rund zwei bis vier Wochen, jedoch ist man zuversichtlich 3D-gedruckte Teile nach dem offiziellen Programmstart in nur wenigen Tagen ausliefern zu können. Dadurch werden sich die Ausfallzeiten für Kunden, die ansonsten lange Wartezeiten für schwieriger zu beschaffende Teile in Kauf nehmen mussten, deutlich verringern.

“Über die vergangen fünf Jahre hat DTNA erhebliche Kosten und geistigen Aufwand in das Netzwerk der Lieferkette investiert, um Kunden Teile schneller als zuvor liefern zu können. Die drei neuen Parts Distribution Center (PDC) gekoppelt mit einem dezidierten Lieferservice führt uns in Richtung dieses Zieles. Wir haben erkannt, dass wir weiterhin innovativ bleiben und in neue Prozesse wie 3D-Druck investieren müssen,” sagt Jay Johnson, General Manager Aftermarket Supply Chain bei Daimler Trucks North America.

Auch in Europa setzt das Unternehmen verstärkt auf additive Fertigungsverfahren – bei Daimler Busses beispielsweise werden individuelle Kundenwünsche mittels 3D-Druck realisiert, während Mercedes-Benz bereits das erste LKW-Ersatzteil aus Metall am 3D-Drucker hergestellt hat.