Fathom: 3D-Druck-Dienstleister im finanziellen Auf und Ab

Das auf additive Fertigung spezialisierte Unternehmen Fathom hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Der Jahresbericht für 2023 offenbart erhebliche finanzielle Herausforderungen für den börsennotierten 3D-Druck-Dienstleister. Belastend wirkten sich die angespannte Wirtschaftslage und ein zunehmend kompetitiver Markt aus.

Der Umsatz sank im Vorjahresvergleich um 18,5 Prozent auf 131,3 Millionen US-Dollar. Besonders betroffen waren Sparten wie Blechbearbeitung, Spritzguss und CNC-Fräsen. Der 3D-Druck-Bereich erwirtschaftete 11,7 Millionen US-Dollar, was zwar nur 8,9 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachte, allerdings einem Rückgang von 21,5 Prozent entsprach. Trotz des allgemeinen Abwärtstrends sieht Fathom in der additiven Fertigung großes Wachstumspotenzial und will dort eine Marktführerschaft ausbauen.

Die Restrukturierung und Sparmaßnahmen konnten den operativen Verlust von 23,2 Millionen US-Dollar nicht verhindern. Dieser fiel jedoch deutlich geringer aus als der massive Fehlbetrag von 1,21 Milliarden US-Dollar im Vorjahr, der vor allem auf eine milliardenschwere Wertberichtigung zurückzuführen war.

Um die finanzielle Situation zu stabilisieren, setzte Fathom auf einen massiven Personalabbau von rund 20 Prozent und die Schließung defizitärer Standorte wie jenem in Miami. Zusätzliche Kosteneinsparungen ergaben sich aus der Konsolidierung von Einrichtungen und Umstrukturierungen.

Hinzu kamen personelle Wechsel an der Unternehmensspitze. Im vierten Quartal ersetzte Carey Chen den langjährigen CEO Ryan Martin. Chen übernimmt die Führung in einer kritischen Übergangsphase für Fathom. Das Unternehmen steht vor der geplanten Fusion mit dem Finanzinvestor CORE Industrial Partners, der bereits über 60 Prozent der Anteile hält.

Ob die Restrukturierung und Sparmaßnahmen nachhaltig greifen, bleibt abzuwarten. Das Management erhofft sich durch die Fokussierung auf innovative digitale Fertigungsverfahren bessere Wachstumsaussichten. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der 3D-Druck-Sparte zu.