Printstones: Österreichisches Start-up zeigt multifunktionalen Bauroboter

Das österreichische Start-up Printstones entwickelt seit 2017 mobile Robotersysteme für den 3D-Druck. Nach dem Abschluss von mehr als 100 Pilotprojekten hat das Start-up nun einen neuen Prototyp Baubot vorgestellt.

Dieser neue Roboter hat einen modularen Designansatz und ist offen für externe Innovationen. Das erklärte Ziel des Tech-Unternehmens ist es, jedes beliebige Werkzeug an jeden Ort zu bringen und dort einzusetzen. Das bedeutet, dass jeder Drittanbieter seine Werkzeuge und Anwendungen für den mobilen Roboter entwickeln und hinzufügen kann. Entwickler können ein SDK als Schnittstelle zur Funktionalität des Roboters nutzen.

Der Roboter kann Treppen steigen, durch Türen fahren und wird durch elektrische Energie angetrieben. Das Gerät hat eine maximale Geschwindigkeit von 3,2 km/h bei einer möglichen Nutzlast von 500 kg. Die Positionierung des Roboterarms hat eine Genauigkeit von unter 1 mm. Die Betriebszeit kann derzeit je nach Anwendung bis zu 8 Stunden betragen. Der mobile Roboter kann im manuellen oder vorprogrammierten Modus eingesetzt werden, wobei der Arbeitstag des Roboters im Vorfeld simuliert werden kann. Baubot kann Standardtransporter verwenden und benötigt fast keine Rüstzeit

In Zukunft werden BIM-Daten genutzt, um den Roboter in seiner Arbeitsumgebung zu simulieren und die Arbeitsabläufe virtuell zu optimieren. Auf diese Weise hat der Roboter vor seinem ersten Einsatz auf der Baustelle den Job schon tausende Male erledigt. Eine zentralisierte KI soll anschließend nicht nur durch die virtuellen Simulationen, sondern auch durch die realen Erfahrungen aller aktiven Roboter trainiert werden. Was als einfache Roboter-Kollaboration beginnt, kann sich zu gemeinsam arbeitenden Roboterschwärmen entwickeln, die Innovationen in verschiedenen Bereichen ermöglichen, z.B. Positionierung vor Ort, Umgebungserkennung sowie neue intelligente Werkzeuge und Prozesse. Im autonomen Modus wird das System in der Lage sein, dem Anwender Vorschläge zu machen und die Anwendung selbst zu optimieren.

Diese Fertigungssysteme sind nicht auf den Bausektor beschränkt, sondern können auch im Schiffs- und Flugzeugbau oder zur Inspektion und Wartung bestehender Infrastruktur (z. B. Kraftwerke) eingesetzt werden.

Eine Studie der ETH Zürich legt nahe, dass durch den Einsatz von Baustellenrobotern die Lebensqualität, Lebenszeit und Sicherheit der Bauarbeiter steigen wird. Außerdem werden dadurch die Kosten für den Bau drastisch gesenkt.

Ebenso wird die benötigte Zeit für die Planung und Umsetzung von Infrastruktur voraussichtlich sinken, was eine agilere Gesellschaft ermöglicht, die auf sich entwickelnde und dringende Bedürfnisse schnell und gezielt reagieren kann, was eine bessere Nutzung von Ressourcen und umweltfreundliche Lösungen ermöglicht.

Wenn zudem körperliche Kraft und Beweglichkeit keine Grundvoraussetzung mehr für einen Job auf der Baustelle sein werden, werden diese Positionen für eine breitere Demografie von Alter, Geschlecht und körperlichen Fähigkeiten verfügbar sein.

In einem Video zeigt das Unternehmen den Roboter im Einsatz:

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Erstmals haben wir über das Unternehmen im Jahr 2018 berichtet.