Israelische Chirurgen transplantieren die “dünnste 3D-gedruckte Hornhaut” der Welt

Chirurgen des israelischen Shaare Zedek Medical Center (SZMC) haben einem Bericht der Jerusalem Post zufolge erfolgreich die dünnste künstliche Hornhaut der Welt in das Auge eines Patienten transplantiert.

Das vom Medizinproduktehersteller EyeYon entwickelte Implantat war nur 50 Mikrometer dick. Es wurde aus synthetischen Materialien 3D-gedruckt. Damit wurde sichergestellt, dass der menschliche Wirt das dünne Implantat nicht abstoßt. Das Implantat wurde jetzt erfolgreich zur Wiederherstellung des Augenlichts bei einem Patienten eingesetzt. Dieses Verfahren kann zukünftige die Verfügbarkeit von Hornhauttransplantaten drastisch verbessern.

Dr. Liron Berkovich, einer des Teams hinter der Transplantation, erklärte gegenüber der Jerusalem Post, dass dies ein großer Schritt in die Zukunft ist. Durch dieses Verfahren kann die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit menschlichen Gewebes für die Durchführung von Hornhauttransplantationen verringert werden. Bisher muss die Hornhaut von verstorbenen Menschen entnommen werden.

Laut EyeYon kann sich das menschliche Hornhautendothel nie regenerieren, und wenn es verletzt wird oder Anzeichen von Alterung zeigt, kann dies zu einem so genannten “Hornhautödem” führen. Zu den ersten Anzeichen gehören Schmerzen, Schwellungen und eine getrübte Sicht. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann sie zu dauerhaften Schäden am Auge führen und die Sehkraft beeinträchtigen.

Derzeit ist die Behandlung von Hornhautödemen in der Regel auf Gewebespenden angewiesen, was bedeutet, dass die Patienten oft monatelang warten müssen, bevor sie sich einer korrigierenden Operation unterziehen können. Außerdem gibt es bei solchen Verfahren keine Erfolgsgarantie, da der Körper Spenderhornhäute abstoßen kann, so dass einige der Behandelten weiterhin unter Sehstörungen leiden.

Als Alternative zu biologischen Implantaten hat EyeYon nun “EndoArt” entwickelt, eine 3D-gedruckte Hornhaut aus einem sterilen, biokompatiblen Acryl, das dem menschlichen Gewebe nachempfunden sein soll. Nach dem Anbringen soll das Implantat am hinteren Teil der Hornhaut des Patienten befestigt werden und eine passive Barriere gegen die Flüssigkeit bilden, die Ödeme verursacht.