Indische Chirurgen setzen 3D-Druck für die Herstellung von Beckenimplantate ein

Das chondromyxoide Fibrom (CMF) ist ein seltener, gutartiger Knochentumor, der typischerweise in den Knochen von Beinen, Armen, Füßen, Händen, Fingern und Zehen im Alter zwischen 10 und 30 Jahren auftritt und oft eine Amputation notwendig macht.

Orthopädischen Onkologen des “Yellow Ribbon-Teams” in Bagalore, Indien haben in Zusammenarbeit mit der lokal ansässigen Osteo3D und der deutschen implantcast GmbH ein individuelles 3D-gedrucktes Beckenimplantat hergestellt um das Becken eines Patienten zu rekonstruieren.

Nachdem der Tumor entfernt wurde, stellten die Ärzte eine individuelle Grundlage zur Unterstützung des Knochens her, die sowohl für die Aufrechterhaltung der Gelenksfunktion als auch für die spätere Implantation eines Hüftgelenks diente.

Das Implantat wurde dann auf Basis eines CT- und MRI-Scans entwickelt und profitierte maßgeblich von vorherigen Erfahrungen des medizinischen Teams, welche additive Verfahren bereits in der Vergangenheit für die Herstellung von Führungsschablonen aus Kunststoff angewendet haben. Das Beispiel zeigt die Wichtigkeit der Fächerübergreifenden Kompetenzen der Mediziner und wie eine vorherige Anwendung für Hilfskonstrukte auch auf spezialisierter Anwendungen ausgedehnt werden können.