Medizinische Versorgungs-materialen aus dem 3D-Drucker für Haiti

2010 gab es in Haiti ein verheerendes Erdbeben, welches laut Schätzungen verschiedener Organisationen zwischen 220.000 und 500.000 Todesopfer forderte. Haiti ist nicht nur eines der ärmsten Ländern in der Region, sondern auch die Infrastruktur und die Versorgung der Bevölkerung ist auf Grund jahrzehntelangen innenpolitischen Konflikten mangelhaft. Somit sind auch noch heute die Folgen des Erdbebens allgegenwärtig.

Die amerikanische NGO “iLab Haiti” versucht nun mit Hilfe von 3D-Druck medzinische Versorgungsmaterialen zu erzeugen, welche in dem Land benötigt werden. So hat die Gruppe erste Prototypen für Nabelschnurklemmen gedruckt. Derzeit befinden sich die gedruckten Modelle noch in der Testphase.

Gedruckt werden die Nabelschnurklemmen mit ABS-Material mit Hilfe eines MakerBot Replicators. Die Organisation versucht auch andere Gegenstände herzustellen, welche in der Krisenregion benötigt werden.

In einem Interview mit NPR erklärt Ashley Dara von iLab Haiti wie die Gruppe auf die Idee gekommen ist und den Hintergrund der Aktion. Fraglich bleibt der Nutzen für die haitianischen Bevölkerung. Während die Produktion von medizinischen Versorgungsmaterialen aus dem 3D-Drucker mit Sicherheit zukunftsträchtig ist, ist es derzeit in diesem Fall noch eine ineffiziente Methode. So kostet eine Nabelschnurklemme im Handel derzeit 20 Eurocent. Der von iLab Haiti genutzte Drucker kostet alleine schon 1749 Dollar. Ebenso fallen noch Materialkosten an und durch die Herstellungsdauer könnten täglich nur wenige Klemmen erzeugt werden.

Gastbeitrag: David Gotsch
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Fotoquelle: Wikipedia