Silikonprothesen aus dem 3D-Drucker von Dresdner Start-Up

Reproduzierbar, leichter und schneller – Dresdner Start-Up “stamos und braun prothesenwerk gmbh” revolutioniert Fertigungsverfahren mit Silikonprothesen aus dem 3D Drucker.

Meilenstein in der Herstellung von Hand- und Fußprothesen: Als weltweit erstem Unternehmen ist es der Dresdner Firma stamos + braun prothesenwerk gelungen, hochtemperaturvernetzende medizinische Silikone mit einem 3D-Drucker zu verarbeiten.

Das Unternehmen aus Elbflorenz verwendet den Silikondruck zur Herstellung von komplexen, individuell angepassten Silikonteilen für Finger-, Hand-, Zehen- und Vorfußprot
hesen – und zwar mit bemerkenswerten Ergebnissen. „Die Prothesen sind reproduzierbar und wiegen bis zu 40 Prozent weniger“, erläutert Silikonspezialist Alex Stamos die Vorteile gegenüber herkömmlichen Verarbeitungsmöglichkeiten. „Gleichzeitig“, ergänzt sein Kollege Christoph Braun, „ergibt sich aus der Technologie eine enorme
Materialersparnis“. Begründet ist dies in der Verfahrensweise: Die neuen Prothesen werden digital erstellt und allein mit der jeweils notwendigen Silikon-Menge ausgedruckt.

Nun arbeiten die Dresdner an einer Lösung, Prothesen vollfarbig zu drucken. „Das ist eine besondere Herausforderung, zumal die Farben möglichst exakt die verlorengegangenen Gliedmaße wiedergeben sollen“, betonen die Experten. Zwar gäbe es bereits Unternehmen, die sich mit dem Druck von Silikonen beschäftigt hätten.

„Allerdings ist es bisher noch keiner Firma gelungen, die robusten und stark viskosen, hochtemperaturvernetzenden medizinischen Silikone, die sogenannt
en „medical grade silicone“, zu drucken“, stellen die Dresdner klar. Unterstützt werden sie bei ihrem Vorhaben durch ein Verbundprojekt der Technischen Universität Dresden, das im Rahmen des „Europa fördert Sachsen“-Programmes realisiert wird.