Siemens 3D-druckt erfolgreich DLE-Vormischer für geringere CO-Emissionen

© Siemens
Der Technologie-Konzern Siemens 3D-druckte und testete nun erfolgreich einen DLE-Vormischer (dry low emission) für die aeroderivative Gasturbine SGT-A05. Nach Aussage des Unternehmens konnte durch diesen Vormischer eine signifikante Reduktion der CO-Emission erreicht werden.

Schon seit längerer Zeit beschäftigt sich das in München ansässige Technologie-Unternehmen mit 3D-Drucktechnologien. Der Einsatz solcher Technologien bietet eine breite Palette von Vorteilen. Eben diese Vorteile machten sich nun Siemens-Ingenieure zu Nutzen, um einen DLE-Vormischer samt Motor 3D zu drucken. Angefangen beim Konzept, dauerte die gesamte Entwicklungszeit des Gerätes nur knapp sieben Monate.

Vladimir Navrotsky, Chief Technology Officer für Siemens Power Generation Services, kommentiert:

“Dies ist ein weiteres hervorragendes Beispiel dafür, wie die additive Fertigung unsere Industrie revolutioniert und messbare Vorteile und einen echten Mehrwert für unsere Kunden bietet, insbesondere bei der weiteren Reduzierung von Emissionen zur Erfüllung von Umweltzielen.”

© Siemens / SGT-A05 aeroderivative Gasturbine

Das von Siemens entwickelte DLE-System ist durch fortschrittliche Magerverbrennungstechnologie in der Lage, Emissionen zu reduzieren und bietet zugleich eine saubere Verbrennung für Gasturbinen in Stromerzeugungsanwendungen.

Mit mehr als zwanzig Einzel-Komponenten, welche in traditionellen Herstellungsverfahren zum Einsatz kommen, ist ein DLE-Vormischer eher komplex aufgebaut. Durch den Einsatz von 3D-Drucktechnologien konnte diese Zahl auf nur zwei Komponenten und ebenso die Vorlaufzeit um 70% reduziert werden. Als 3D-Druckmaterial für dessen neuen DLE-Vormischer nutzte Siemens die eigens entwickelte Nickel-Superlegierung des Unternehmens. 3D-gedruckt wurde das Gerät schließlich im Siemens-AM-Kompetenzzentrum in Finspång, Schweden.

“Der 3D-Druck des DLE-Vormischers ermöglicht es Siemens, die Komplexität im Produktionsprozess zu vereinfachen, externe Abhängigkeiten in der Lieferkette zu reduzieren und die Geometrie des Bauteils zu verbessern, wodurch ein besseres Kraftstoff-Luft-Gemisch ermöglicht wird”, erklärt Siemens.

© Siemens / Am-Kompetenzzentrum in Finspang, Schweden.

Kürzlich wurden erste Tests in Bezug auf die Motorleistung abgeschlossen, wobei hier nach Aussage des Unternehmens positive Erfolge verzeichnet werden konnten. Der Start wies keine Probleme auf, während sämtliche Kraftstoffübergänge ohne Änderungen an der Steuerung erfolgreich durchgeführt wurden. Weiters konnte keine Verbrennungsdynamik oder Lärm verzeichnet werden, wobei zugleich messbare CO-Emissionsreduktionen sowie volle Leistung erzielt wurden.

Um die NOx- und CO-Emissionen mit 3,9 Millionen Betriebsstunden (Stand: Februar 2018) zu reduzieren, nutzen nach Angaben von Siemens bereits mehr als 120 Motoren die DLE-Technologie.

“Und jetzt haben wir mit der AM-Technologie die Möglichkeit, die Emissionsreduzierung für die DLE-Verbrennung noch weiter voranzutreiben”, kommentiert Douglas Willham, Siemens Director Engineering bei der SGT-A05.