US-Startup OPT Industries druckt COVID 19 Teststäbchen

Seit nun mehr als einem Jahr sind wir mit der Corona-Pandemie beschäftigt. COVID-19-Tests gehören viele Menschen mittlerweile zum Alltag. Anfang 2020 gehörten die Tests noch zur Mangelware. Vor allem die Teststäbchen für den Nasenabstrich waren oft nicht zu haben.

OPT Industries, ein Startup aus Massachusetts mit gerade einmal 15 Mitarbeitern, haben daher eine Lösung für das Problem gefunden. Das Unternehmen, das sich auf die additive Fertigung spezialisiert hat, perfektionierte den 3D-Druck von Testtupfer.

Innerhalb von vier Monaten im Jahr 2020 hat OPT Industries 800.000 seiner Nasentupfer InstaSwab für kommerzielle Partner wie Kaiser Permanente und den Medizinproduktehändler Henry Schein hergestellt. Nach diesem Probelauf kann das Unternehmen laut dem Gründer Jifei Ou die Kapazität mit neuen und modularen Maschinen auf 30.000 Tupfer pro Tag erhöhen.

Laut dem Unternehmen sind die 3D-gedruckten Nasenabstriche qualitativ sehr hochwertig und im Einsatz besser als vergleichbare Tupfer. Durch den Impffortschritt haben sich die Tests jedoch verlagert. OPT Industries, welches mit einem Startkapital von 5 Millionen US-Dollar gestartet ist, konzentriert sich daher derzeit darauf seine Teststäbchen für den heimgebrauch zu optimieren.

Zahlen die von OPT Industries veröffentlicht wurden besagen, dass seine 3D-gedruckten Nasentupfer im Durchschnitt 63 % der viralen Gene in die Nachweisverfahren übertragen konnten. Währenddessen übertrugen beflockte Fasertupfer in diesen Tests 36 % und Polyestertupfer etwa 14 %.

Diese Tests wurden am Boston University Medical Center durchgeführt, aber die Ergebnisse wurden nicht in einem peer-reviewed Journal veröffentlicht. Sie wurden auch nicht an menschlichen COVID-19-Patienten durchgeführt, sondern in vitro.

Theoretisch sind die InstaSwabs somit besser in der Lage, Spuren des Virus im hinteren Teil der Nase und des Rachens aufzuspüren. Ous Argument ist, dass die richtige Art von Abstrichtupfer, insbesondere einer mit seinen dichten Mikrofaserstrukturen, dazu beitragen kann, mehr von dem Virus zu erfassen und falsche Negativbefunde zu vermeiden – besonders in den frühen Tagen der Infektion, wenn die Viruslast im Körper zunächst geringer ist.

Sollte OPT beweisen können, dass die InstaSwabs anderen Teststäbchen überlegen sind, hätten sie auf dem heiß umkämpften Markt einen großen Pluspunkt. Derzeit werden in der USA durchschnittlich 500.000 COVID-19-Tests pro Tag durchgeführt. Im Januar 2021 waren es durchschnittlich noch knapp 2 Millionen täglich.

Ou sieht noch Wachstumspotenzial in der Welt der Heimtests. Das betrifft dann nicht nur COVID-19-Tests, sondern auch andere Erkrankungen. Laut dem Gründer des Unternehmens können mit Abstriche, die mit 3D-gedruckten InstaSwabs gemacht wurden, für so ziemlich jede Körperausscheidung verwenden werden.

OPT Industries war jedoch nicht das erste Unternehmen, welche Tupfer für COVID-19-Tests mit dem 3D-Drucker produzierten. So haben Henkel, Stratasys, Carbon, Formlabs und andere Unternehmen zum Höhepunkt des Mangels bei Tests 3D-gedruckte Lösungen angeboten.