3D-gedrucktes Augenimplantat könnte Diabetes behandeln

Forschende der KTH Stockholm und des Karolinska Institutet haben ein 3D-gedrucktes Implantat für das Auge entwickelt, das zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden könnte. Das Implantat kann Insulin-produzierende Zellen aufnehmen und dient gleichzeitig der Überwachung.

Bei dem Implantat handelt es sich um einen keilförmigen Körper von etwa 240 Mikrometern Länge. Er lässt sich laut den Forschern mechanisch im vorderen Augenbereich fixieren. Dort könnten dann körpereigene Langerhans-Inseln platziert werden, die Insulin produzieren.

Das Auge eignet sich laut den Wissenschaftlern gut, da es im Gegensatz zu anderen Körperregionen keine Abstoßungsreaktion gegen die implantierten Zellen zeigt. Zudem lässt sich durch die Transparenz sehr gut beobachten, wie sich das Implantat im Auge verhält.

In Tierversuchen hielt sich das Implantat über mehrere Monate und die Zellen integrierten sich gut, so die Forscher. Somit könne die Technologie eine Möglichkeit bieten, Diabetes mittels Zellersatz zu behandeln. Gleichzeitig überwacht das Implantat die Insulinproduktion.

Ob sich der vielversprechende Ansatz in weiteren Studien und am Menschen bewährt, muss sich zeigen. Die Grundlagenforschung ist aber ein erster Schritt auf dem Weg zu neuartigen Medizinprodukten, die Zellersatz und Monitoring kombinieren.

Weiterführende Informationen sind im Fachartikel “3D-Printed Biohybrid Microstructures Enable Transplantation and Vascularization of Microtissues in the Anterior Chamber of the Eye” in Advanced Materials erschienen (DOI: doi.org/10.1002/adma.202306686)