Forscher untersuchen das Pitt-Hopkins-Syndrom mit 3D-gedruckten Nervengeweben

Forscher des Politecnico di Milano und der Humanitas Universität untersuchen die Ursachen und die Entwicklung von Nervenkrankheiten wie dem Pitt-Hopkins-Syndrom (PTHS) mithilfe von 3D-gedruckten Nervengeweben.

Das Projekt wurde von der Fondazione Cariplo im Rahmen der Aktion “Biomedizinische Forschung durch junge Forscher 2021” mit 250.000 Euro gefördert und umfasst die Schaffung eines In-vitro-Modells der menschlichen Großhirnrinde mit 3D-gedruckten vaskularisierten neuronalen Gewebe.

Das Pitt-Hopkins-Syndrom ist eine sehr seltene genetische Erkrankung mit dem Hauptmerkmal eines intellektuellen Defizits, außerdem kommt es zu charakteristischen Gesichtsauffälligkeiten sowie zu abnormer und unregelmäßiger Atmung. Die Störung wird durch eine spontane Mutation im TCF4-Gen verursacht, doch ist vieles an PTHS noch nicht vollständig geklärt.

Die neue Studie soll die molekularen Ursachen für das Auftreten und die Entwicklung von PTHS erforscht werden. Mit den Mitteln der Fondazione Cariplo erstellen die Forscher ein Modell der menschlichen Großhirnrinde mit 3D-gedruckten, vaskularisierten Nervengewebe, um wichtige biologische Daten in einem längeren Zeitrahmen zu sammeln.

Dem Team zufolge ist das Projekt von großer medizinischer Bedeutung, da es derzeit aufgrund der strukturellen Komplexität unmöglich ist, die Großhirnrinde des Gehirns in einem Labor nachzubilden und zu untersuchen. Mit Hilfe des 3D-Biodrucks können die Forscher die strukturelle Komplexität dieses Bereichs reproduzieren und die neuronalen Gewebe länger untersuchen, als dies derzeit möglich ist.