3D-Druck von Sojabohnenabfällen soll Fettleibigkeit bekämpfen

Ein Forscherteam der Nanyang Technological University Singapore (NTU Singapore) und der Waseda University hat die Nutzung von Sojabohnenabfällen zur Reduzierung von Fettleibigkeit bei Mäusen getestet.

Die Forscher fanden heraus, dass fermentierte Sojabohnenabfälle (Okara) den Stoffwechsel verbessern können. Das kann die Auswirkungen von ernährungsbedingter Fettleibigkeit abmildern. Neben der Studie hat das Team auch erfolgreich Okara zu einer umweltfreundlichen 3D-druckbaren Tinte verarbeitet. So ist es möglich, Sojabohnen nachhaltiger zu verarbeiten und damit das Problem der Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen.

Okara ist reich an Ballaststoffen und Proteinen, wird aber bei der Herstellung von Lebensmitteln oft weggeworfen, weil es vollkommen geschmacksneutral ist. Jährlich fallen rund 14 Millionen Tonnen Okara an, welches im Normalfall weggeworfen wird. Um das Nährstoffprofil von Okara weiter zu verbessern, fermentierte das Team Okara mit einem Verfahren, das zur Herstellung von fermentierten Sojabohnenprodukten wie Miso, Sojasauce und Tempeh verwendet wird. Die Forscher gaben eine Mischung aus lebensmitteltauglichen Mikroben, nämlich Aspergillus oryzae und Aspergillus sojae, zu Okara und ließen es vier Tage lang fermentieren.

Nach dem Fermentationsprozess stellten die Wissenschaftler fest, dass das Okara mehr Eiweiß, höhere antioxidative Eigenschaften und weniger unlösliche Ballaststoffe aufwies. Bei einem Test bei Mäusen erkannten die Wissenschaftler, dass die Mäuse, das fermentierte Okara zu sich genommen haben, weniger stark zunahmen wie die Vergleichsgruppe.

Bei den Mäusen, die mit fermentiertem Okara gefüttert wurden, kam es auch zu einer Verringerung der Triglyceride, was auf einen deutlichen Rückgang der an der Fettsäuresynthese beteiligten Proteine zurückzuführen ist. Den Forschern zufolge belegen ihre Ergebnisse das Potenzial von Okara, diätbedingte Fettleibigkeit zu bekämpfen.

In Zusammenarbeit mit Partnern in Singapur hat das Team erfolgreich fermentiertes Okara in eine umweltfreundliche 3D-Druck-Tinte umgewandelt, die beim 3D-Druck von Lebensmitteln eingesetzt werden könnte, um sowohl die Nachhaltigkeit von Lebensmittelabfällen als auch die Gesundheit der Verbraucher zu verbessern. Das Team hat den 3D-Druck schon vor wenigen Wochen vorgestellt. Unseren Bericht dazu finden Sie hier.

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Weitere Informationen über die Studie finden sich in der wissenschaftlichen Abhandlung mit dem Titel: “Solid-State Fermented Okara with Aspergillus spp. Improves Lipid Metabolism and High-Fat Diet Induced Obesity“, die in der Zeitschrift Metabolites veröffentlicht wurde. Die Studie wurde von N. Ichikawa, L. Shiuan Ng, S. Makino, L. Goh, Y. Lim, Ferdinandus, H. Sasaki, S. Shibata und C. Lee verfasst.