Häuser aus dem 3D-Drucker in Österreich – Übersicht

In Österreich nimmt die Zahl der Hausbauprojekte in den letzten Jahren stetig zu. Dies ist ein Trend, der sich in vielen Teilen Europas beobachten lässt und auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Ein wichtiger Faktor waren günstige Kredite und der Wunsch vieler Menschen nach einer größeren Lebensqualität.

Lieferkettenprobleme und die hohe Inflation machen jedoch vielen Bauherren einen Strich durch die Rechnung. Die Kosten sind in den letzten Monaten stark gestiegen und viele Menschen suchen sich nach günstigeren Baumethoden um. Medial wird immer wieder 3D-Druck als Alternative genannt.

Weltweit gibt es immer mehr Unternehmen und Projekte, die sich auf den 3D-Druck von Häusern abzielen. Auch in Österreich gibt es mittlerweile Firmen, die 3D-gedruckte Häuser umgesetzt haben.

COBOD und PERI

STRABAG-Büro in Hausleiten wird in nur 45 Stunden Druckzeit errichtet. Bildnachweis: STRABAG/PERI

Einer der Pioniere des 3D-Druck von Häusern ist der Hersteller COBOD aus den Niederlanden. Das Unternehmen hat international diverse Partner, welche die 3D-Druck-Technologie einsetzen. Einer der Partner ist Peri. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Bauunternehmen Strabag wurde in Österreich schon ein 3D-gedrucktes Gebäude hergestellt.

Concrete 3D und Baumit

Concrete 3D, ein Unternehmen aus Vorarlberg, hat sich auf den 3D-Druck von Beton spezialisiert. Wie das Unternehmen selbst auf seiner Webseite erklärt, bietet es 3D-Beton-Fassaden und Beton-Möbel aus dem 3D-Drucker. Außerdem bietet die Firma CForm-Aussparungssystem. Das Aussparungssystem für den Baubereich ersetzt die herkömmlichen zeitintensiven Abschalungsvarianten. Als Einbauelement im Fertigteil oder direkt auf der Baustelle in der Wand- und Deckenschalung.

2019 haben wir erstmals berichtet, dass das österreichische Unternehmen Baumit mit der Marke BauMinator auf den 3D-Druck mit Beton setzt. Mit dem BauMinator System können Bauteile, Objekte und Formen zwischen 50 cm und 5 Meter Größe gedruckt werden. Ob Betonfertigteile, Rohre, Schächte, Zaunelemente, Outdoor- Möbel, Dekor- oder Kunstobjekte.

2019 haben wir erstmals berichtet, dass das österreichische Unternehmen Baumit [baumit.at] mit der Marke BauMinator auf den 3D-Druck mit Beton [baumit.at/bauminator] setzt.

Wienerberger

Im Normalfall werden beim 3D-Druck von Häusern Wände mit einer Betonmischung Schicht für Schicht aufgebaut. Der österreichische Ziegelproduzent Wienerberger geht hier einen anderen Weg und zeigte den Aufbau eines Ziegel-Hauses mit einem Bauroboter von Fastbrick Robotics.

Wienerberger hat bereits Ende 2018 ein mehrstufiges Partnerschaftsabkommen mit FBR (Fastbrick Robotics) unterzeichnet, um eine innovative Methode für das Verlegen von Ziegeln mit Robotern zu entwickeln. Erst vor wenigen Monaten konnte das erste Modellhaus in Australien gebaut werden.

Preis eines 3D-gedruckten Hauses

Der Preis eines 3D-gedruckten Hauses variiert – wie auch bei anderen Baumethoden – stark. So kommt es auf die Größe, das Material und den Standort an. Das erste kommerzielle verkaufte 3D-gedruckte Haus wurde in den USA für 300.000 $ verkauft. Es wurde mit der Technologie des Unternehmens SQ4D gebaut und hat eine Wohnfläche von 130 Quadratmeter.

Aussichten

Derzeit steckt der Hausbau mit 3D-Drucker noch in den Kinderschuhen. Obwohl es in der Vergangenheit schon mehrere erfolgreiche Projekte gegeben hat, handelt es sich dabei meistens um Prototypen oder Vorzeigeprojekte. Es wurden zwar schon kommerziell 3D-gedruckte Einfamilienhäuser verkauft, aber eine breite Verfügbarkeit gibt es derzeit noch nicht. Derzeit muss man im Normalfall noch auf konventionellen Hausbau setzen.

Laut Analysen soll der 3D-Druck von Häusern in den nächsten 10 Jahren ein Milliarden-Business werden und könnte damit einer der wichtigsten Sparten des 3D-Drucks werden. Eine Übersicht der wichtigsten Firmen in der Branche haben wir hier zusammengefasst. Über Mythen von 3D-gedruckten Häusern haben wir hier aufgeklärt.