IAAC 3D-druckt emissionsarmes Gebäude aus lokalem Boden

Das Institute for Advanced Architecture of Catalonia (IAAC) hat einen 100 m² großen Prototyp eines emissionsarmen Gebäudes durch 3D-Druck fertiggestellt. Im Wald von Valldaura im Naturpark Collserola bei Barcelona entstand das Projekt mit dem Crane WASP 3D-Drucker, ein Schritt hin zu nachhaltigem und kostengünstigem Wohnraum.

Die Bauindustrie verursacht 39 % der weltweiten CO2-Emissionen, während vielerorts Wohnraum knapp ist. Nach über einem Jahrzehnt Forschung kombinieren IAAC und das 3D-Druck-Architekturprogramm traditionelle Materialien mit modernster Technologie, um erschwingliche und umweltfreundliche Wohnlösungen zu schaffen.

Der 3D-gedruckte Earth Forest Campus umfasst geschlossene, überdachte und offene Räume aus 3D-gedruckter Erde und dient als Labor für neue bauliche und architektonische Lösungen. Der flexible Grundriss zeigt die Möglichkeiten der 3D-Drucktechnologie. Einige Wände wurden gedruckt, abgerissen und recycelt, um neue Strukturen zu schaffen. Diese Raumaufteilung schafft vielfältige Umgebungen, die sich an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen.

Der Bau nutzt fast ausschließlich natürliche Materialien. Eine 50 cm dicke Natursteinfundament sorgt für Stabilität und Drainage. Die ersten 30 cm der Wände bestehen aus stabilisierter Erde zum Schutz vor Überschwemmungen. Das Erdmaterial stammt aus der Umgebung, wird getrocknet, gesiebt, gemischt und schließlich in den 3D-Drucker gepresst. Die Wände werden mit 25 cm pro Tag gedruckt und erreichen in zehn Tagen ihre volle Höhe von 2,5 m.

Die 3D-Drucktechnologie ermöglicht eine hohe Anpassungsfähigkeit im Design. Die Wände erfüllen je nach Position unterschiedliche Funktionen: Sie tragen Lasten, wirken als thermische Barrieren oder bieten Öffnungen für Licht und Belüftung. Die Hohlräume in den Wänden reduzieren Materialverbrauch und ermöglichen die Integration von Dämmstoffen und technischen Einrichtungen.

Dieses Projekt zeigt, wie 3D-Drucktechnologie und natürliche Materialien nachhaltige Wohnlösungen schaffen können und ist ein wichtiger Schritt hin zu einer CO2-neutralen Architektur, die sich an die Bedürfnisse der Nutzer und der Umwelt anpasst.