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Ukraine setzt im Kampf gegen Russland auf 3D-gedruckte Sprengsätze

Laut einem Bericht des Economist greift die Ukraine vermehrt auf selbst hergestellte 3D-gedruckte Sprengsätze zurück. Mit den “Candy Bombs” will man Lieferengpässe bei konventioneller Munition ausgleichen.

Mehrere ukrainische Gruppen produzieren in Heimarbeit die improvisierten Sprengkörper. Ein Team stellt nach eigenen Angaben bis zu 1000 Stück pro Woche her. Die Kunststoff-Gehäuse werden anschließend mit C4-Sprengstoff gefüllt.

Freiwillige beschreiben die Wirkung der teils nur handtellergroßen Sprengsätze als verheerend. Holzbretter würden wie Butter durchtrennt, die Splitterwirkung sei höher als bei Granaten. Gegen gepanzerte Fahrzeuge kommen größere Bomben mit Kupfer- und Aluminiumteilen zum Einsatz.

Mit den 3D-Druckern lassen sich die Bomben laut den Machern für wenige Dollar pro Stück produzieren. In der Ukraine seien mittlerweile 200 verschiedene Modelle und Größen im Einsatz. Die Armee nutze die Candy Bombs gezielt gegen Infanterie und Panzer.

Hintergrund ist ein Munitionsmangel auf ukrainischer Seite. Trotz westlicher Waffenlieferungen reichen die Bestände an konventionellen Waffen nicht aus. Mit den 3D-Druckern kann man Improvisationsfähigkeit beweisen, solange genug Grundmaterialien für Sprengstoff vorhanden sind.

Neben den Candy Bombs entwickelt die Ukraine weitere Improvisationswaffen, um den Abwehrkampf aufrechtzuerhalten. Der 3D-Druck ermöglicht dabei eine schnelle Anpassung an die sich wandelnden Erfordernisse an der Front. Die dezentrale Herstellung in Workshop-Netzwerken macht die Fertigung schwerer angreifbar.

Wie effektiv die selbstgebauten Waffen letztlich sind, lässt sich nur schwer einschätzen. Klar ist jedoch, dass die Ukrainer ihre Improvisationsfähigkeit und ihren Erfindergeist nutzen, um die russischen Invasoren zurückzudrängen.

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