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5 Alternativen zur Google Suchmaschine

In unserer Reihe “Tools” stellen wir Werkzeuge vor, die zwar nicht direkt mit der additiven Fertigung und 3D-Druck zu tun haben, aber dennoch essenzielle Tools für den täglichen Einsatz sind. Dazu gehört zum Beispiel die klassische Websuche. Suchmaschinen sind für eine breite Anwendungspalette konzipiert. Auch bei Recherchen oder als Nachschlagehilfe in Sachen 3D-Druck sind Websuchen regelmäßig im Einsatz.

Derzeit wird der Markt von Google dominiert. Kaum ein Browser oder Device hat Google nicht als Hauptsuche hinterlegt. Weltweit hat die Websuche von Google einen Marktanteil von geschätzten 80 % bei Desktop-Geräten und 87,6 % bei mobilen Devices. Google ist nicht grundlos Marktführer, sondern hat in den vergangenen Jahren verlässlich gute Suchergebnisse geboten. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die Alternativen zu Google, die in manchen Bereichen sogar bessere Ergebnisse und Funktionen liefern.

DuckDuckGo

2008 ist die Suchmaschine erstmals online gegangen. Schon damals war das Ziel, eine Alternative zu Google zu schaffen, die keine Userdaten trackt. Während Google die Suchergebnisse an das Surfverhalten jedes einzelnen Benutzers anpasst, setzt DuckDuckGo nur auf den gesuchten Inhalt. Jeder Benutzer bekommt die gleichen Ergebnisse eingeblendet.

Zu Beginn setzte das Unternehmen hauptsächlich auf den Index von Microsofts Suchmaschine Bing. Durch den Erfolg von DuckDuckGo konnte die Betreiber den Index breiter aufstellen. Neben Bing werden auch Informationen von anderen Diensten bezogen sowie mit dem eigenen Webcrawler DuckDuckBot das Netz selbst indexiert. Neben einer Bilder-, News- und Videosuche, hat DuckDuckGo in Kooperation mit Apple auch einen Kartenservice im Angebot.

Eine weitere Besonderheit, die beim alltäglichen Einsatz der Suchmaschine interessant ist, ist die sogenannte “Bangs”-Funktion. Damit kann man über DuckDuckGo mit einem simplen Befehl auch andere Webseiten durchsuchen. Sucht man zum Beispiel ein Video bei YouTube, ergänzt man die Suchanfrage mit dem Bang !yt und schon wird man auf die YouTube-Suche weitergeleitet.

Dies ist auch im Zusammenhang mit 3D-Druck interessant. Sucht man ein 3D-Modell, kann man die Suche einfach mit !thingiverse ergänzen und man durchsucht die gleichnamige 3D-Modell-Plattform. Auch 3Druck.com hat mit !3druck einen eigenen Bang.

Bewertung: Für allgemeine Webrecherchen bietet DuckDuckGo mit dem Fokus auf Inhalte eine brauchbare Alternative zu Google. Bei der Bildersuche sowie der Newssuche hinkt DuckDuckGo Google noch hinterher. Dafür hat DuckDuckGo aber mit der Bangs-Funktion eine praktische Erweiterung seiner Suchmaschine realisiert.

Brave Search

Brave Search ist eine Suchmaschine des gleichnamigen Browsers. Wie schon beim Browser liegt ein Fokus der Entwickler auf der Privatsphäre. Brave verfolgt damit ein ähnliches Konzept wie DuckDuckGo und trackt keine persönlichen Suchverläufe.

Im Gegensatz zu DuckDuckGo setzt Brave nicht auf einen Suchindex von Drittanbietern, sondern setzt ausschließlich auf einen eigenen Suchindex, der mit eigenen Crawlern aufgebaut wird.

Brave Search bietet neben der klassischen Websuche auch eine Bilder-, News- und Videosuche an. Für technisch versierte Anwender:innen gibt es auch noch die Funktion Goggles. Mit dieser ist es möglich, die Priorisierung des Suchindexes selbst zu gestalten. So können zum Beispiel einzelne Inhalte einzelner Webseiten besser oder schlechter gerankt werden. Diese Goggles können auch öffentlich zur Verfügung gestellt werden und der User hat die Möglichkeit Special-Interest-Suchmaschinen zu realisieren.

Bewertung: Obwohl Brave Search erst im Juni 2022 aus der Beta-Version entlassen wurde, bietet die Seite gute Treffer. Auch die Bilder-, News- sowie Videosuche liefern relevante Ergebnisse und verfügen über ähnliche Filterfunktionen wie Google. Während DuckDuckGo bei deutschsprachigen Inhalten oft schwächere Suchergebnisse liefert, schafft Brave eine bessere Regionalisierung.

Ecosia

Das deutsche Unternehmen Ecosia vermarktet sich als ökologische Suchmaschine. 80 Prozent des Einnahmeüberschusses spendet Ecosia für gemeinnützige Naturschutzorganisationen. Aus den öffentlich publizierten Finanzberichten geht hervor, dass im Jahr 2022 monatlich mehr als 2 Millionen Euro gespendet wurden.

Das ist auch schon das interessanteste Feature von Ecosia. Technisch setzt das Unternehmen auf den Suchindex von Microsofts Bing. Somit sind die Suchergebnisse ident mit Bings Suchmaschine. Informationen über einen eigenen Crawler wie bei andere Suchmaschinen, die als Primärquelle auf Bing setzen, ist nicht bekannt.

Bewertung: Für Anwender, die mit den Suchergebnissen von Bing zufrieden sind, können hier ohne großen Aufwand mit anderen Anwender Werbeeinnahmen generieren, die für einen guten Zweck eingesetzt werden.

Presearch

Presearch ist eine dezentralisierte Suchmaschine, die erstmals 2017 an den Start gegangen ist. Die offene Plattform setzt auf Blockchain-Technologie und wird von der Community mitentwickelt. Das White Paper zur Technologie kann hier als PDF-Datei betrachtet werden.

Als User wird man mit sogenannten Pre-Coins für die Nutzung belohnt, die man u.a. in Werbung auf der Suchmaschine nutzen kann. Auch das Werben von weiteren Nutzern ist möglich. Damit soll das Wachstum der Suchmaschine gefördert werden.

Am 1. September 2021 wurde Presearch als Standardoption zur Suchmaschinenliste auf Android für die EU hinzugefügt.

Bewertung: Obwohl die Suchmaschine noch recht unbekannt ist, bietet Presearch großes Potenzial. Der offene Ansatz zeigt schon Erfolge und der Suchindex bietet auch regionalisiert gute Ergebnisse.

Neeva

Neeva wurde von Sridhar Ramaswamy (ehemaliger SVP of Ads bei Google) und Vivek Raghunathan (ehemaliger VP of Monetization bei YouTube) gegründet. Die Suchmaschine ist 100 % werbefrei und die Plattform setzt ein Schwerpunkt auf Privatsphäre. Das Geschäftsmodell basiert auf ein Premium-Modell. Ein Pro-Account, der derzeit nur in der USA verfügbar ist, bietet zusätzlich noch ein VPN.

Eine Besonderheit ist, dass man die Suchmaschine mit seinen Google, Office 365, Dropbox, Slack, Github, Confluence, Jira, Notion und/oder Figma-Accounts verbinden kann. Als User hat man mit Neeva dann auch die Möglichkeit seine Daten von diesen Accounts zu durchsuchen. So bietet die Suchmaschine nicht nur Suchergebnisse für öffentliche Informationen, sondern man kann auch gleich seine eigenen Dokumente oder Mails durchsuchen.

Neeva bietet neben Apps für iOS und Android auch Browser-Erweiterungen für Chrome, Firefox, Safari und Edge. Mit der Erweiterung werden auch Tracker von Drittanbietern geblockt.

Bewertung: Das junge Unternehmen bietet mit seinem Freemium-Modell einen interessanten Ansatz. Auch die Durchsuchung der eigenen Dokumente kann eine Arbeitserleichterung darstellen. Ebenso hat man die Möglichkeit, mit Bewertungen seine eigenen Suchergebnisse zu verbessern.

Fazit

Google ist immer noch einer der wichtigsten und besten Suchmaschinen auf dem Markt. Die vorgestellten Suchmaschinen bieten aus unserer Sicht interessante Ansätze, die jetzt schon ein verbessertes Sucherlebnis bieten. Bei der Liste haben wir darauf geachtet, dass nur Anbieter vorkommen, die einen Mehrwert bieten. Es gibt natürlich auch andere Suchmaschinen, die ebenfalls eine Alternative zu Google darstellen. Da ist natürlich Microsofts Bing zu nennen. Bing ist vielen Bereichen Google sehr ähnlich. Ebenso der russische Anbieter Yandex spielt in einer ähnlichen Liga. So liefert die Bildersuchmaschine von Yandex oft bessere Ergebnisse als die Konkurrenz. Weitere bekannte Suchmaschinen sind Qwant aus Frankreich sowie Mojeek.

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