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3D-Drucker von Pollen AM ermöglichen Additive Fertigung mit Pellets – Interview mit Didier Fonta

Das französische Unternehmen Pollen AM entwickelt Lösungen für die additive Fertigung, welche die Verwendung von herstellerunabhängigen Materialien in Form von Pellets ermöglichen. Ihre offenen pam (Pellet Additive Manufacturing) 3D-Drucker bieten Herstellern, Designbüros, Laboren und verschiedenen Industrien ein Produktionswerkzeug, das sich an die Bedürfnisse ihrer Projekte und Materialien anpassen lässt. In einem Interview mit 3Druck.com gibt Didier Fonta, General Manager von Pollen AM, einen Einblick in die additive Fertigungsindustrie.

Die Systeme von Pollen AM werden in erster Linie zur Erweiterung des F&E-Potenzials eingesetzt, aber auch zur Herstellung von Prototypen, Vorserien und zunehmend kostengünstigen Kleinserien aus Thermoplasten, Metalllegierungen oder technischer Keramik. Das Granulatsystem ermöglicht es industriellen Betrieben, das Material zu verwenden, das sie benötigten oder das sie bereits mit traditionellen Verfahren wie dem Spritzgussverfahren einsetzen.

pam 3D-Drucker arbeiten mit jedem herstellerspezifischen Material, einer eigenen Rezeptur oder einem zertifizierten Material, das nicht speziell für den Einsatz in 3D-Druckern entwickelt werden muss. Die Geräte können für Anwendungen in jedem Industriesektor eingesetzt werden, einschließlich Automobilindustrie, Gesundheitswesen, Medizin und Zahnmedizin, Einzelhandel, Kosmetik, Verpackung, Metallindustrie oder Elektronik.

Interview mit Didier Fonta, Geschäftsführer bei Pollen AM

In einem Interview mit 3Druck.com gibt General Manager Didier Fonta Einblicke in die additive Fertigungsindustrie und erläutert die Vorteile des 3D-Drucks mit Material in Form von Granulat.

Welche Bedeutung hat Ihrer Meinung nach die additive Fertigung für Ihre Zielbranchen?

Didier Fonta, Bild: Pollen AM

Die additive Fertigung ist inzwischen viel weiter verbreitet, was zu neuen Anforderungen an die Hersteller geführt hat, insbesondere im Hinblick auf druckbare Materialien. Die aktuelle Herausforderung besteht darin, die Relevanz der additiven Fertigung in Produktionskontexten zugunsten des offenen Systems zu demonstrieren.
Der Markt ist reifer als je zuvor. Die Unternehmen fragen nicht mehr, was 3D-Druck ist, sie wollen die Preise, den ROI und die technischen Möglichkeiten kennen. Die Demokratisierungsarbeit ist getan, nach langen Jahren der Erklärung. Einige Bereiche sind reifer als andere, aber global gesehen versteht jeder die Vorteile des 3D-Drucks.

Die additive Fertigung hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Welche Innovationen oder technologischen Durchbrüche halten Sie für den Industriesektor für besonders wichtig?

Wir glauben, dass unsere Technologie der additive Fertigung mit Pellets ein Durchbruch auf dem Markt ist. Sie geht auf ein großes Anliegen der Industrie ein, nämlich die Materialauswahl, die Verfügbarkeit und den Preis. Bei der Entwicklung von pam o2 haben wir das Beste aus dem Spritzguss (Materialverfügbarkeit, technische Eigenschaften, große Auswahl an Granulaten) und das Beste aus dem 3D-Druck (Belastbarkeit, Flexibilität und Geschwindigkeit) kombiniert.
Die nächsten wichtigen Schritte werden die Überwachung des Druckzyklus in Verbindung mit der Echtzeitanpassung der Druckparameter und die Qualitätskontrolle sein, um die Gleichförmigkeit der produzierten Teile zu gewährleisten.

Erst Corona und jetzt die hohe Inflation stellen die gesamte Branche vor große Herausforderungen. Wie wirken sich die verschiedenen Krisen Ihrer Meinung nach auf die additive Fertigungsindustrie aus?

COVID-19 und die Inflation führen in die gleiche Richtung: Rückzug von Investitionen, von Entwicklung, von Märkten…
Die additive Fertigung wird durch die Inflation bei den eigenen Materialien und im Allgemeinen durch die ständigen Preisschwankungen begünstigt. Dies ist ein großes Problem für die Industrie, das zu Unsicherheiten und mangelnder Transparenz führt.
Es ist eine Gelegenheit für die AM-Industrie, neue Sektoren, neue Branchen und neue Fachleute anzusprechen. Aber nur AM-Spezialisten werden von dieser Welle mitgerissen werden.

Welche Auswirkungen wird die additive Fertigung Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren auf verschiedene Branchen und möglicherweise auf die Gesellschaft als Ganzes haben?

Die additive Fertigung ist zwar sehr vielversprechend, aber es gibt auch Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, wie z. B. Materialeinschränkungen, Qualitätskontrolle und die Frage des geistigen Eigentums. In dem Maße, wie die Technologie voranschreitet und diese Herausforderungen angegangen werden, werden die Auswirkungen des 3D-Drucks auf die Industrie und die Gesellschaft wahrscheinlich noch deutlicher werden.

Es gibt zwei verschiedene Wege. Für die Industrie und damit auch für die Gesellschaft, wird die additive Fertigung eine bessere Antwort auf die Bedürfnisse des Marktes ermöglichen, dank der Anpassung und Personalisierung, der Optimierung der Lieferkette, des Prototyping und der schnellen Iteration, komplexer Geometrien und leichter Strukturen. Sie wird definitiv die Innovation beschleunigen und der Gesellschaft in wichtigen Bereichen wie Medizin, Bildung, Mobilität (Luft- und Raumfahrt und Automobil), Kunst und Design wichtige Ergebnisse liefern.

Und für die Gesellschaft, für die Menschen, wird es einen flexiblen Ansatz für ihre Bedürfnisse darstellen. Nicht, dass der 3D-Druck zu Hause gefertigte Produkte ersetzen kann, aber es wird den Weg für die Heimwerkerkultur, die Instandsetzung und Reparaturen zu Hause ebnen.

Letztendlich wird die additive Fertigung für die Nachhaltigkeitsziele der Gesellschaft notwendig sein, da es den Materialabfall minimiert. Bei den herkömmlichen subtraktiven Fertigungsverfahren entsteht häufig erheblicher Abfall, während beim 3D-Druck Produkte Schicht für Schicht hergestellt werden können, wobei nur das erforderliche Material verwendet wird.

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