Home Industrie Einblick in die neuesten 3D-Drucktechnologien auf der Rapid.Tech 3D

Einblick in die neuesten 3D-Drucktechnologien auf der Rapid.Tech 3D

Die Rapid.Tech 3D, die vom 14. bis 16. Mai 2024 in Erfurt stattfand, markierte ihr 20-jähriges Jubiläum und unterstrich einmal mehr ihre Bedeutung als zentrale Plattform für den industriellen 3D-Druck. Mit über 2.700 Besuchern aus dem In- und Ausland sowie der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing des VDMA als ideellem Träger, bot die Veranstaltung einen umfassenden Einblick in die neuesten Anwendungen und Entwicklungen der Branche.

Die Keynotes und Fachvorträge auf dem Kongress zeigten, dass Additive Manufacturing (AM) fest in der Serienfertigung verankert ist. Insbesondere die Anwendungen in etablierten Branchen wie Aerospace, Medizintechnik und Automotive sowie in jüngeren Industrien wie der Mikroelektronik und Chemie zeigten die Vielseitigkeit dieser Technologie. Dr. Brent Stucker von Wohlers Associates betonte in einem Interview, dass nach einer Überhitzungsphase nun ein stetiges Wachstum der AM-Industrie zu beobachten sei, was insbesondere für deutsche Technologieanbieter und Maschinenbauer große Chancen biete.

Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Nutzung von AM in der Halbleiterindustrie. Dr. Radu Donose von ASML erläuterte, wie der Einsatz von additiv gefertigten Metall-, Kunststoff- und Keramikteilen die Leistung der Lithografie-Systeme steigert. ASML hat sogar einen internen Standard entwickelt, der eine kontinuierliche Qualität in der Produktion sicherstellt.

Das Forum AM4industry, das erstmals stattfand, konzentrierte sich auf AM-Applikationen im Maschinenbau. Hier wurden Beiträge von Unternehmen wie Reintjes, DiManEx, toolcraft, Hermle, Siemens und Trumpf präsentiert.

Rainer Gebhardt, Projektleiter Additive Manufacturing beim VDMA, schätzt ein: „Die vielfältigen Möglichkeiten, die AM mit und für den Maschinenbau bietet, sind bei weitem noch nicht alle bekannt. Veranstaltungen wie die Rapid.Tech 3D, wo sich Anbieter und Anwender treffen, sind hervorragende Gelegenheiten zur Vernetzung der Know-how-Träger mit potenziellen Anwendern.  Auf unserem erstmals ausgetragenen Forum AM4industry haben Unternehmen aufgezeigt, wie additive Fertigung zu mehr Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beitragen kann, beispielsweise im Schiffbau oder für emissionsarme Mobilität. Ebenso stellten die Referenten die Vorteile dar, die sich aus der Kombination traditioneller subtraktiver und neuer additiver Verfahren ergeben, insbesondere im Zusammenhang mit Digitalisierung und intelligenter Vernetzung der Prozesse.  Die Resonanz auf dieses Angebot zeigt, dass die Rapid.Tech 3D die passende Plattform ist, um das Fokusthema AM und Maschinenbau vorzustellen und zu diskutieren.“

In der Automobilindustrie stellte Jochen Wendling von BMW eine Innovation im anorganischen 3D-Druck von Sandkernen vor, die eine CO2-freie Produktion ermöglicht. Dieses Verfahren wird täglich für bis zu 4.500 Kerne genutzt und trägt zur Gewichts- und Kostenreduzierung bei.

Dr. Jan Brummund, Business Development Manager beim niederländischen Unternehmen InnoSyn, sagt dazu: „Unsere Präsentation in Erfurt hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Als Entwicklungs- und Servicepartner der chemischen Industrie befassen wir uns seit geraumer Zeit mit additiver Fertigung und haben auf der Rapid.Tech 3D unsere 3D-gedruckten Flow-Reaktoren vorgestellt. Sowohl die Resonanz auf meine Keynote als auch auf unseren Stand war überwältigend. Als Anwender haben wir genau das gefunden, was wir suchen: den Austausch mit den 3D-Druck-Experten, den wir brauchen, um unsere Produkte und Prozesse weiter zu verbessern. Im Gegenzug sind die AM-Spezialisten genauso an unseren Anforderungen interessiert. Die Veranstaltung bietet die richtige Atmosphäre für diesen Austausch. Hier stimmt die Qualität.“

„Das Forum Chemie und Verfahrenstechnik auf der RapidTech.3D war aus unserer Sicht ein voller Erfolg. Die Beiträge haben gezeigt, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten von Additive Manufacturing in der Prozessindustrie sind und wo es überall schon genutzt wird. Die Rapid.Tech 3D bietet die Möglichkeit, diese Community noch enger mit Anbietern und Entwicklern, aber auch anderen Anwenderbranchen zu vernetzen und voneinander zu lernen“, sagt Dr. Kathrin Rübberdt, Bereichsleiterin Wissenschaft und Industrie bei der DECHEMA.

Abschließend zeigte die 3D Pioneers Challenge die fortschrittlichen Möglichkeiten additiver Technologien auf. Das US-amerikanische Team gewann den Hauptpreis mit einem Projekt zur 3D-gedruckten elektronischen Haut, die Flexibilität und Empfindlichkeit menschlicher Haut imitiert.

Co-Gründer und CFO von FLIPoQ, Christian Ladner war begeistert vom enormen Zulauf: „Wir sind ein Unternehmen in Gründung, kennen jedoch die Rapid.Tech 3D schon seit einigen Jahren. Im Vorjahr waren wir mit unserem fünfachsigen 3D-Druckverfahren Finalist der 3D Pioneers Challenge. Jetzt sind wir dabei, diese neuartige Technologie, die ein beidseitiges Drucken von Filamenten bzw. Granulaten nahezu ohne Stützstrukturen erlaubt, zu kommerzialisieren. Der Auftritt gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, dem Extruderhersteller Metexon, hat sich gelohnt. Wir konnten unser Produkt einem fachkundigen Publikum vorstellen und haben uns in den Gesprächen mit potenziellen Anwendern zu den Anforderungen des Marktes ausgetauscht.“

„Wir gehören sozusagen zu den Pionieren der Rapid.Tech 3D, denn wir sind von Anbeginn als Aussteller dabei. Uns ist es wichtig, unser Leistungsspektrum hier zu zeigen. Als Partner für Prototypen und Kleinserien aus Kunststoff und Metall schlagen wir die Brücke zwischen additiver Fertigung und Gießtechnik“, sagt Thüringer Portec GmbH Geschäftsführer Holger Krause.

Die Rapid.Tech 3D wird auch 2025 wieder in Erfurt stattfinden und verspricht, die Entwicklungen im 3D-Druck weiter voranzutreiben.

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