Pentagon will 3D-gedruckte Raketentriebwerke von Ursa Major kaufen

Wie die Nachrichtenagentur Reuters exklusiv aus Kreisen des US-Verteidigungsministeriums erfuhr, steht das Startup-Unternehmen Ursa Major kurz vor dem Erhalt eines Pentagon-Entwicklungsauftrags für additiv gefertigte Raketentriebwerke.

Ursa Major ist auf 3D-gedruckte Raketenmotoren spezialisiert und setzt dabei auf neuartige Fertigungsverfahren. Laut den Reuters-Informationen soll zunächst ein vergleichsweise kleiner Auftrag vergeben werden, um die Funktionsfähigkeit der Triebwerke nachzuweisen.

Ziel der Pentagon-Initiative ist es, die aktuell sehr konzentrierte Zuliefererkette bei militärischen Raketenantrieben zu diversifizieren. Bisher dominieren hier die Konzerne Northrop Grumman und L3 Harris Technologies den Markt.

Heidu Shyu, zuständige Spitzenbeamtin im Pentagon, kündigte bereits Mitte Februar Investitionen in ein “kleines Unternehmen für additive Fertigung von Feststoffraketentriebwerken” an. Gemäß Recherchen der Nachrichtenagentur bezog sie sich dabei explizit auf Ursa Major.

Sowohl das Verteidigungsministerium als auch Firmenvertreter von Ursa Major lehnten eine Stellungnahme ab. Im vergangenen Jahr konnte das Startup jedoch bereits 138 Millionen US-Dollar Risikokapital einwerben. Laut eigener Aussage sieht Ursa Major im 3D-Druck großes Potenzial für kostengünstige Kleinserienfertigung von Raketenkomponenten sowohl für Flüssigkeits- als auch Feststoffraketen.

Sollte der Entwicklungsauftrag des Pentagons zustande kommen, wäre dies ein großer Erfolg für das junge Unternehmen und könnte perspektivisch den Einzug additiver Fertigungsverfahren in die Raumfahrtindustrie beschleunigen.