Das vom ecoplus Kunststoff- und Mechatronik-Cluster in Niederösterreich gestartete CORNET Projekt „AM 4 Industry“ vermeldet einen erfolgreichen Projektabschluss und veröffentlicht aufschlussreiche Erkenntnisse zum erfolgreichen Einsatz additiver Fertigungsverfahren in der Industrie.
Additive Prozesse finden zunehmend Einzug in die industrielle Fertigung. Basierend auf 3D-Modell Daten erlauben additive Produktionsverfahren eine automatisierte schichtweise Erstellung von Teilen aus Kunststoffen, Metallen und Keramiken. Umgangssprachlich als 3D-Druck bezeichnet, ermöglichen die Technologien die Fertigung komplexer Strukturen, die konventionell nicht herstellbar sind und erlauben damit die Erstellung neuer Produkteigenschaften und Funktionen.
Während einige Unternehmen additive Technologien bereits gewinnbringend einsetzen, kämpfen andere mit der Einbettung in die Wertschöpfungskette, da ein ökonomischer Einsatz von den Anwendern ein breites Spektrum an Kompetenzen in den Bereichen Prozesse, Materialien, Nachbearbeitung und Qualitätssicherung abverlangt. Außerdem bedarf es einer sorgsamen Kosten-Nutzen Abwägung unter Berücksichtigung der benötigten Qualität. Der erfolgreiche industrielle Einsatz ist daher maßgeblich von der Definition der Qualitätsmerkmale, einer Entwicklung von Methoden für Design und Konstruktion, einer verlässlichen Überwachung der Produktionsprozesse, von geeigneten Richtlinien für die Nachbearbeitung und von einem passenden Kosten-/ Nutzenmodel abhängig.
Zur Ergründung dieser Erfolgsfaktoren haben der ecoplus Kunststoff-Cluster und der ecoplus Mechatronik Cluster in Niederösterreich im November 2016 das ambitionierte CORNET-Projekt „AM 4 Industry“ ins Leben gerufen. Zwei Jahre forschten acht namhafte Forschungspartner und einundfünfzig Unternehmen aus Österreich, Deutschland und Belgien an Konzepten für den erfolgreichen industriellen Einsatz additiver Fertigungsverfahren. Dem COllective Research NETwork (CORNET) aus Wissenschaft und Industrie stand dabei ein Budget von 2,1 Millionen Euro zur Verfügung.
Neben dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) der RWTH Aachen, der FOTEC – Forschungs- und Technologietransfer GmbH, der Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV, dem Institut für Polymer-Spritzgießtechnik und Prozessautomatisierung der Johannes Kepler Universität Linz, dem Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung der Montanuniversität Leoben und der RHP-Technology GmbH, beteiligten sich auch der Belgische Partner Sirris the collective centre for and by the technological industry am ambitionierten Projekt.
Nach der intensiven Zusammenarbeit, wurde nun der erfolgreiche Projektabschluss vermeldet. Die Ergebnisse wurden in fünf für Praxis und Forschung relevante Publikationen unterteilt, die Industrieunternehmen bei der Implementierung additiver Fertigungsverfahren aktiv unterstützen sollen.
„Dank der Expertise und der engagierten und aufgeschlossenen Zusammenarbeit der beteiligten Partner konnten wir gleich mehrere Methodiken und Leitfäden entwickeln, die sich für die Industrie als äußerst relevant erweisen werden“, so ecoplus Projektmanager Benjamin Losert.
Neben eines Fehlerkatalogs für Laserstrahlschmelzen, einer praktischen Methodik zur Gestaltung für die additive Fertigung, einer grundlegenden Überlegung zu den Prozessen und einer Qualitätsoptimierung und Kostenanalysen zur Vorbereitung der Implementation publizierte das kollektive Forschungsnetzwerk auch ein anwendungsorientiertes Beispiel zum Einstieg in OpenFoam® und chtMultiRegion.
Die zusammenfassenden Projektergebnisse können auf der Website des Netzwerks geladen werden: www.am4industry.com
ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH
Niederösterreich-Ring 2, Haus A, 3100 St. Pölten
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Mit dem Technopolprogramm wird insbesondere die technologieorientierte Standortentwicklung rund um Bildungs- und Forschungseinrichtungen gestärkt. Weiters vermittelt die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich Zugang zu regionalen Förderungen und unterstützt in den ecoplus Clusterinitiativen innovative Kooperationsprojekte zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Darüber hinaus können niederösterreichische Firmen auf den Support im Bereich Internationalisierung und Export zählen.
- Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) e. V. der RWTH Aachen
- FOTEC – Forschungs- und Technologietransfer GmbH
- Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV
- Johannes Kepler Universität Linz, Institut für Polymer-Spritzgießtechnik und Prozessautomatisierung
- Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung
- RHP-Technology GmbH
- Sirris is the collective centre for and by the technological industry
Das Projekt wurde durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Zuge eines CORNET (COllective Research NETworking) finanziell unterstützt.
ecoplus ist ein engagiertes Mitglied der Technologieplattform AM-Austria.