Home Industrie Frühjahrsumfrage 2024: AM-Branche zuversichtlich in angespannter Wirtschaftslage

Frühjahrsumfrage 2024: AM-Branche zuversichtlich in angespannter Wirtschaftslage

„In dem derzeit branchenübergreifend sehr schwierigen Marktumfeld erweisen sich unsere Mitgliedsunternehmen als erstaunlich robust“, erklärt Dr. Markus Heering, Geschäftsführer der VDMA-Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing. Trotz der angespannten Lage meldete in der Frühjahrsumfrage nur ein Drittel der Unternehmen Umsatzeinbußen.

Branche erwartet Wachstum

Inzwischen gibt es auch Anzeichen für eine Trendwende. „Mit Blick auf die nächsten 24 Monate erwarten fast 70 Prozent der Befragten eine Rückkehr zum Wachstum sowohl im Inlandsmarkt als auch im Exportgeschäft“, berichtet Heering.

Die EU-27 ist für fast drei Viertel der Mitgliedsunternehmen die wichtigste Exportregion, gefolgt von den USA (55%) und den europäischen Nicht-EU-Ländern (31%). China und andere asiatische Länder gehören dagegen nur für jeweils neun Prozent der Befragten zu den Top-Absatzmärkten. „Seit der Pandemie hat das Geschäft in Asien deutlich an Schwung verloren“, sagt Heering. Die ursprünglich hohen Erwartungen an diese Märkte haben sich nicht erfüllt. Stattdessen nimmt die Konkurrenz aus China zu. Mehr als ein Drittel der Befragten sehen dort ihre wichtigsten Wettbewerber. Gemessen an 65%, die sich vor allem im Wettbewerb mit deutschen AM-Anbietern sehen, und 44%, die den Wettbewerbsdruck vor allem aus den USA spüren, ist dies nur der dritthöchste Wert. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass die AM-Industrie in China reift und nun auch in Europa sichtbar wird.

Die Investitionszurückhaltung nimmt ab

Angesichts des schwierigen Marktumfelds halten sich die Mitgliedsunternehmen der VDMA-Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing derzeit mit Investitionen zurück. In der ersten Jahreshälfte wollen nur 29 % ihre Investitionen erhöhen. Bei der Prognose für das Gesamtjahr sind es sogar 45%. „Wir interpretieren dies auch als ein Zeichen dafür, dass die Unternehmen generell zuversichtlich in die Zukunft blicken“, erklärt Heering. Für 62 % der Befragten resultiert diese Zuversicht aus neuen AM-Anwendungen und für 40 % aus dem Eintritt in neue Märkte. Mehr als ein Fünftel der Unternehmen erhofft sich zudem positive Impulse im laufenden Jahr durch den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie verstärkte Marketing- und F&E-Aktivitäten.

„Unser Arbeitskreis vereint eine Vielzahl von Akteuren, die Produkte und Dienstleistungen entlang der additiven Prozess- und Wertschöpfungskette anbieten“, so Heering.

Trotz der heterogenen Zusammensetzung – Anbieter von AM-Anlagen und deren Zulieferer sowie Post-Processing-Spezialisten sind ebenso vertreten wie AM-Dienstleister und Hersteller von AM-Komponenten für den Eigenbedarf, spezialisierte Beratungsunternehmen, Forschungsinstitute sowie Software- und Materialanbieter – besteht weitgehende Einigkeit darüber, wo die AM-Branche besser werden muss. Der Austausch zwischen den Akteuren trägt dazu bei, AM-Prozesse zur Reife zu bringen

„Es geht darum, neue Anwendungen zu finden, bei denen AM einen echten Mehrwert für die Unternehmen bietet, die es einsetzen. Um die Marktakzeptanz zu erhöhen, müssen wir auch weiter an der Stabilität und Reproduzierbarkeit der AM-Prozesse und am Kostenniveau arbeiten”, fasst Heering zusammen.

Auch wenn viele Verfahren schneller ausgereift sind als ursprünglich erwartet, bleibt die technologische Entwicklung in allen Bereichen der Prozesskette die zentrale Aufgabe der jungen Branche. Gerade deshalb ist der regelmäßige Austausch zwischen den Mitgliedsunternehmen im VDMA-Arbeitskreis so hilfreich. Er bietet Anregungen und Anknüpfungspunkte für den Austausch über Herausforderungen, Lösungen und Best Practices über alle Prozess-, Material- und Disziplinengrenzen hinweg.

Der Arbeitskreis setzt sich aus Herstellern und Anwendern aus der Metall-, Kunststoff- und Keramikindustrie zusammen, die direkte und indirekte AM-Verfahren entwickeln und einsetzen – und damit Serienprodukte, Prototypen, Montagehilfen und vieles mehr fertigen.

„Dass alle Beteiligten entlang der additiven Prozesskette ihre jeweiligen Perspektiven, Erfahrungen und Herausforderungen teilen, führt zu einem tieferen Verständnis für die anstehenden Aufgaben – und schärft auch das Bewusstsein für den Entwicklungsbedarf entlang der gesamten Kette“, betont der Geschäftsführer des Arbeitskreises.

Der regelmäßige Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren ist der Schlüssel dafür, dass sich die Branche auf gemeinsame technologische Ziele und Meilensteine bei der Industrialisierung der additiven Fertigung verständigen kann. Zu diesem Zweck setzt die AG AM unter anderem auf die gemeinsame Entwicklung von Technologie-Roadmaps.

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