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Malping GmbH: Spezialist für Additive Fertigung mit Hochleistungskunststoffen – Interview mit Gründer Bastian Gaedike

Die Malping GmbH aus Deutschland hat sich auf die Additive Fertigung mit Hochleistungskunststoffen spezialisiert. Gegründet wurde das Unternehmen im April 2021 von Dr. Bastian Gaedike, einem promovierten Materialwissenschaftler mit langjähriger Erfahrung in Großprojekten. Im Interview mit 3Druck.com spricht er über den Einsatz von Hochleistungskunststoffen wie PEEK und Ultem in der Additiven Fertigung, deren Potenzial und zukünftige Innovationen. 

Als 3D-Druck-Experte bietet die Malping GmbH Komplettlösungen für die Umsetzung von Gesamtprozessen in der additiven Fertigung. Dabei legt das Unternehmen besonderen Wert auf die richtige Auswahl und Anwendung der Materialien. So können spezifische Bauteile schnell, effizient und ressourcenschonend hergestellt werden. Die materialwissenschaftliche Expertise des Teams ermöglicht die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen, die den hohen Anforderungen unterschiedlichster Branchen gerecht werden.

Mit ihrer Philosophie, dass es auf die richtigen Materialien, am richtigen Ort und zur richtigen Zeit ankommt, setzt die Malping GmbH neue Maßstäbe in der Branche. Durch ihre innovativen Ansätze und die schnelle Verfügbarkeit spezifischer Bauteile hat sich das Unternehmen als verlässlicher Partner für die Industrie etabliert.

Interview mit Bastian Gaedike

In einem Interview mit 3Druck.com erläutert Dr. Bastian Gaedike, Gründer der Malping GmbH, die Vorteile und Herausforderungen von Hochleistungskunststoffen im 3D-Druck. Er betont das große Potenzial in der Serienproduktion von Ersatzteilen und prognostiziert moderate, aber stetige Zuwächse in der Nachfrage. Künftige Innovationen sieht Gaedike vor allem in der Nutzung von Granulat für die Additive Fertigung.

Welche spezifischen Vorteile bieten Hochleistungskunststoffe wie PEEK und Ultem im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoffen und welche Herausforderungen ergeben sich bei der Verarbeitung in additiven Fertigungsprozessen?

Die Vorteile ergeben sich bereits aus dem Namen. Dort wo von einem Kunststoff Hochleistung erfordert wird, da sind PEEK und Ultem sehr gefragt. Also geht es um herausragende mechanische, thermische oder chemische Eigenschaften, die insbesondere bei den beiden Kunststoffen in Kombination vorliegen. Diese Eigenschaften gehen allerdings auch mit einer schweren Verarbeitbarkeit und hohem Preis einher. Deshalb werden diese Kunststoffe auch nicht überall eingesetzt.

Welche Branchen profitieren Ihrer Meinung nach besonders vom Einsatz von Hochleistungskunststoffen im 3D-Druck und welche Anwendungen sind am weitesten verbreitet?

Dr. Bastian Gaedike

In allen Branchen gibt es kleinere und größere Nischen, in denen Hochleistungskunststoffe gefordert werden. In der Industrie sind diese Werkstoffe aufgrund der Brandschutzvorgaben vor allem in der Personenbeförderung (Schiene, Straße, Luft und Wasser) und bei hochfesten Verschleißteilen gefragt. Gerade das Ultem wird schon für viele Ersatzteile dort eingesetzt, wo Spritzguss oder andere Verfahren einfach zu teuer sind.

Die chemische Beständigkeit macht es beispielsweise für die chemische Industrie und deren Anlagenbauer unumgänglich, Hochleistungskunststoffe einzusetzen.

Welche neuen Marktfelder und Anwendungen entstehen durch die Verfügbarkeit von additiv gefertigten Hochleistungskunststoffen?

Ich sehe großes Potential in der Serienfertigung von Ersatzteilen durch die additive Fertigung von Halbzeugen aus Hochleistungskunststoffen. Der bisherige Weg, aus großen Blöcken die Teile spanend zu fertigen, verlangen den Fertigern enorme Kosten ab. Zudem landet mehr als die Hälfte des Halbzeugs im Spänekübel. Hier kann durch die additive Fertigung endkonturnah gefertigt werden. Dadurch ist nicht nur das Halbzeug günstiger, es wird auch Zeit auf der Zerspanungsmaschine gespart. 

Wie wird sich nach Ihren Erwartungen die Nachfrage nach additiv gefertigten Bauteilen aus Hochleistungspolymeren entwickeln?

Wir sind immer noch in der Phase, dass wir vielen Anwendern die Potentiale aufzeigen müssen. Es hilft, dass die Grundlagen der additiven Fertigung bei immer mehr Firmen zum Know How gehören und somit die Nachfrage stark steigt. Allerdings ist die Verarbeitung der Hochleistungspolymere sehr beratungsintensiv und wird es auch wohl weiterhin bleiben. Ich erwarte also keinen großen Zuwächse im hohen zweistelligen Prozentbereich, sondern eher in dem Bereich wie die Kollegen von AMPower in ihrer aktuellen Studie für die gesamte Branche genannt haben: untere zweistellige Zuwächse pro Jahr.

Welche zukünftigen Entwicklungen und Innovationen sind im Bereich der additiven Fertigung mit Hochleistungskunststoffen zu erwarten und wie könnten diese die Industrie verändern?

Ich erwarte mir viel bei der Verarbeitung von Granulat für die additive Fertigung. Bisher war hier die Filamentverarbeitung durch FFF/FDM bei den Hochleistungskunststoffen gesetzt. Mehrere Granulat-Maschinenhersteller versuchen sich an der Technik und haben zum Teil beachtliche Fortschritte gemacht. Hochleistung erfordert hier natürlich auch hier wieder eine spezielle Prozessführung. Aber: Wir werden auch in den kommenden Wochen in diese Technologie investieren.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Malping GmbH.

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