Home Forschung & Bildung Hoden aus dem 3D-Drucker: Südkoreanische Forscher drucken Prothese

Hoden aus dem 3D-Drucker: Südkoreanische Forscher drucken Prothese

Koreanische Forscher haben einen 3D-Drucker eingesetzt, um kostengünstigere und anpassbare künstliche Hoden für Patienten herzustellen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Prothesen können die neuen Silikon-Modelle des Teams in 3D gedruckt werden, um der spezifischen Anatomie des Patienten zu entsprechen. Dadurch werden die Hodenprothesen für den Patienten komfortabler und lebensechter.

Erkrankungen wie Krebs können bei Männern eine Hodenamputation notwendig machen. Obwohl Ärzte solchen Patienten üblicherweise Prothesen anpassen, erleiden diese Männer oft ein ähnliches psychologisches Trauma wie Frauen nach Mastektomien.

Da viele Hodenprothesen in Einheitsgrößen geliefert werden, können sie bei Patienten Unbehagen hervorrufen oder sogar Schaden im Körper anrichten und zu schweren Komplikationen führen. Ebenso gibt es laut den Wissenschaftlern in Korea ein weiteres Problem. Die US-Firma AMS hat einen Exklusivvertrag zur Lieferung von diesen Prothesen und somit beläuft sich der Preis auf etwa 800.000 KRW (ca. 600 Euro). Für viele Männer ist das zu teuer, denn zu den Kosten der Prothese kommen auch noch häufig die Operationskosten hinzu. Die meisten Krankenkassen übernehmen in Korea nicht die Kosten für solche OPs.

Aus diesem Grund hat das koreanische Team eine neuartige Prothese entwickelt, die an die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepasst werden kann und gleichzeitig sicher für den In-vitro-Einsatz ist.

3D-gedruckte Hoden

Bevor sie mit dem Druck begannen, mischten die Wissenschaftler Silikon LSC-40 (ein Polymer, das im Kunsthandwerk verwendet wird) mit RTV-THINNER, um einen schnell härtenden, flexiblen Gummi zu schaffen. Sobald sie das optimale Material gefunden hatten, verwendete das Team Patientendaten und die Creo Parametric 3D-Modellierungssoftware, um kleine, mittlere und große Hodenmodelle zu entwickeln.

Die Hoden selbst wurden später in drei Teilen mit einem 3D-Drucker hergestellt, um ein hohes Maß an Genauigkeit zu gewährleisten, bevor sie nachbearbeitet und mit einem speziellen Kitt zusammengeklebt wurden. Nach der Bearbeitung unterzog das Team die Hoden einem Silikonabdruckverfahren, um ihnen eine glänzende, biofreundliche Oberfläche zu verleihen.

In Zukunft will das Team seine Hodenprothesen auch als Medizinprodukte registrieren lassen und als erschwinglichere Alternative zu teuren US-Importen vermarkten. Die Ergebnisse der Forscher sind in ihrer Arbeit mit dem Titel “Development of Device for Patient-Specific Artificial Testicle Using 3D Printing” detailliert beschrieben.

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