Neues System zur präzisen Lokalisation von Brustkrebs erstmals kommerziell eingesetzt

Das US-amerikanische Medizintechnikunternehmen Cairn Surgical hat den ersten kommerziellen Einsatz seines Breast Cancer Locator (BCL) Systems bekanntgegeben. Das innovative Verfahren soll die Genauigkeit bei brusterhaltenden Operationen verbessern. Es kommt auch 3D-Druck zum Einsatz.

Prof. Dr. med. Hisham Fansa, Leiter des Brustzentrums und der plastischen Chirurgie am Spital Zollikerberg in Zürich, führte den Eingriff durch. “Bei diesem ersten kommerziellen Fall haben wir einen negativen Randbereich erreicht, was auf eine vollständige Entfernung des Tumors hinweist”, erklärte Fansa. Er betonte den Nutzen der detaillierten, individualisierten Informationen über jeden Tumor, die das System liefert.

Das BCL-System verwendet eine spezielle MRT-Aufnahme der Brust in Rückenlage, also in der Position, in der auch operiert wird. Aus den Bilddaten wird eine patientenspezifische 3D-gedruckte Form erstellt, die dem Chirurgen während des Eingriffs als Orientierungshilfe dient. Zusätzlich steht eine interaktive 3D-Darstellung des Tumors in Echtzeit zur Verfügung.

David Danielsen, CEO von Cairn Surgical, sieht in der Technologie einen wichtigen Fortschritt: “Wir bieten Brustchirurgen detaillierte Informationen und 360°-Ansichten jedes Tumors, die sie bisher nicht hatten.” Das Unternehmen plant, nach Abschluss der US-Zulassungsstudie den Zugang zu dieser Technologie weiter auszubauen.

Erste klinische Daten aus früheren Studien, veröffentlicht in den Fachzeitschriften “Annals of Surgical Oncology” und “Surgical Oncology”, zeigen vielversprechende Ergebnisse. Bei allen Patientinnen wurden tumorfreie Resektionsränder erreicht, wobei die Resektionsvolumina mit den Zielvolumina übereinstimmten.

Derzeit läuft eine größere klinische Studie in den USA mit 448 Patientinnen an bis zu 25 Zentren. Sie soll die FDA-Zulassung und die Markteinführung in den USA unterstützen. Primärer Endpunkt ist die Rate positiver Resektionsränder. Weitere Endpunkte umfassen das Resektionsvolumen, die Rate zusätzlicher Nachresektionen, die Reexzisionsrate, die Tumorlokalisationsrate, die Operationszeit und die Behandlungskosten.