Home 3D Objekte MIT’s Self-Assembly Lab nutzt Rapid Liquid Printing (RLP) für 4D-Objekte

MIT’s Self-Assembly Lab nutzt Rapid Liquid Printing (RLP) für 4D-Objekte

Das Self-Assembly Lab, eine Forschungseinrichtung des MIT, arbeitet mit einer neuen 3D-Druckmethode namens Rapid Liquid Printing (RLP). Durch diese Methode sieht das MIT nun eine neue Zukunft im Bereich des 4D-Drucks von pneumatischen Objekten.

In der Welt der additiven Fertigung hat das Massachusetts Institute of Technology schon oft sein Können durch diverseste Innovationen unter Beweis gestellt. Einige dieser Innovationen stammen hierbei aus dem Self-Assembly Lab des MIT. Dieses Lab stellt eine der vielen internen Organisationen der Universität mit einer Experimentier- und Innovationsatmosphäre dar.

Vorwiegen beschäftigt sich das Self-Assembly Lab mit der Entwicklung von selbstorganisierenden und programmierbaren Materialtechnologien. Im Rahmen dieser Forschungen entwickelten Forscher eine neue 3D-Druckmethode namens Rapid Liquid Printing (RLP). Diese Methode zeichnet sich durch seine Schnelligkeit ebenso wie durch die Fähigkeit, Flüssigkeiten 3D zu drucken, aus.

Der größte Vorteil des Rapid Liquid Printing im Gegensatz zu herkömmlichem 3D-Druck ist die Tatsache, dass bei diesem Verfahren nicht Schichtweise 3D-gedruckt wird. Anders als vergleichbare Methoden arbeitet RLP mit dem Auftragen einer flüssigen Gelsuspension, welche das Objekt roboterhaft stützt. Somit lassen sich Objekte nun nicht nur wesentlich schneller herstellen, ebenso ist es mit dem Einsatz von RLP möglich Objekte mit einer weitaus höheren Komplexität zu schaffen. Weiters sieht das MIT durch dieses neue Verfahren nun eine neue Zukunft im 4D-Druck von pneumatischen Objekten.

“Der 3D-Druck hat aus drei Hauptgründen nicht als Mainstream-Fertigungsprozess begonnen: 1) Er ist zu langsam im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren wie Spritzgießen, Gießen, Fräsen usw. 2) Er ist durch den Maßstab begrenzt – obwohl es gut ist, kleine Komponenten zu erstellen, es ist nicht möglich, großformatige Objekte herzustellen 3) Die Materialien sind im Vergleich zu industriellen Materialien typischerweise von geringer Qualität. Rapid Liquid Printing erfüllt all diese Einschränkungen: Es ist unglaublich schnell (es produziert Strukturen in wenigen Minuten), ist für großformatige Produkte geeignet (Sie können ein ganzes Möbelstück bedrucken) und verwendet Materialien aus der Industrie für den industriellen Einsatz,” so kommentiert das Self-Assembly Lab seine neue 3D-Druckmethode.

© Patrick Parrish Gallery
Aufblasbare, mit RLP gedruckte, weiße Silikongummi-Wandleuchte, entworfen vom Self-Assembly Lab, MIT und Christoph Guberan.

Eingesetzt wurde Rapid Liquid Printing bereits bei der Herstellung einer Kollektion des Schweizer Designers Christoph Guberan in Kooperation mit dem Self-Assembly Lab. Diese Kollektion wird momentan unter dem Titel “Liquid to Air: Pneumatic Objects” ist bis zum 26. August in der Patrick Parrish Gallery in New York ausgestellt. Die gesamte Kollektion besteht aus Objekten, welche aus einem dehnbaren Silikonmaterial gedruckt wurden, welches aufgeblasen werden kann, wodurch das gesamte Material im Gegensatz zu herkömmlich 3D-gedruckten Objekten ausgenutzt wird.

Durch die Tatsache, dass diese Objekte mit RLP hergestellt wurden, lassen sich diese nach dem Druck noch verändern. Somit zeichnen sich diese Objekte ebenso als 4D-Objekte aus, da sie nach dem Abschluss des 3D-Drucks noch manipulierbar und nicht in der End-Form sind.

Bereits seit dem Jahr 2014 arbeitet der Designer Christoph Guberan mit dem Self-Assembly Lab des MIT zusammen:

“Oft werde ich gefragt, wo das Interesse für einen Produktdesigner liegt oder ob ich mich mehr als Produktdesigner oder Materialforscher identifiziere. Für mich sieht das Labor und die Leute, die dort arbeiten, einfach eine neue Art, Objekte zu produzieren. Es ist wie mit zukünftigen Handwerkern zu arbeiten, den Handwerkern von morgen. Als Designer erwarten die Leute normalerweise, dass wir ein Design, ein perfektes Meisterwerk fertigen – aber mit dieser Technologie ist das Ergebnis viel flexibler, weniger eindeutig. Sobald es gedruckt ist, hat das Objekt die Fähigkeit, ein anderes Leben zu führen.”

Es bleibt abzuwarten, welche 4D-Innovationen künftig noch aus dem Self-Assembly Lab zu sehen sein werden.

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