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Simplify3D Version 3.0 – Die neuen Funktionen im Überblick

Simplify3D 3.0 die neuen Funktionen

Die professionelle Slicer-Software Simplify3D hat eine stark erweiterte neue Version 3 herausgebracht. War sie bisher schon in den Bereichen variablen Stützstrukturen Multipart-Funktionen und Mehrfachprozessen sehr gut unterwegs, so kommen mit der neuen Version einige weitere hilfreiche Features dazu.

Eine der wichtigsten Funktionen ist das neue Oozing Shield, das nun in 3 Varianten verfügbar ist. Simplify3D hat hier eine bisherige Lücke für den Zweifarbdruck ausgemerzt und endlich mit den Freeware-Slicern gleich gezogen.

Sehr schön daran sind tatsächlich die verschiedenen 3 Varianten, die je nach Teilegeometrie sehr hilfreich sind: Vertikal, Contoured und Waterfall (im Bild von links nach rechts dargestellt).

oozing_shields

Vertikal erzeugt eine Schutzwand, die ähnlich wie bisher der Skirt einfach senkrecht nach oben ohne Veränderung mitwächst.

Contoured dagegen folgt der Druckteilkontur im immer gleichen Abstand und erzeugt damit auch Einschnürungen im Ooze-Shield.

Und mit Waterfall ist eine Anti-Tropfwand verfügbar, die dem Teil in der Kontur folgt wie ein Wasserfall, also ohne Einschnürungen und Absätzen von oben nach unten zu folgen.

Sehr schön ist auch, dass der maximale Winkel einstellbar ist, in dem sich die Schutzwand ändert, dies ist nützlich um die Schutzwand vor Einbrüchen bei zu extremen Winkeln zu schützen.

Einstellbar ist im neuen Feature sowohl der Abstand zum Teil, als auch die Dicke der Wand (in Anzahl von Outlines), die Druckgeschwindigkeit und mit welchen Extrudern das Ooze Shield gedruckt werden soll.

Mit dem Dual-Wizard wurde ein zweites nützliches Feature geschaffen, das den Zweifarb- und Multi-Materialdruck deutlich vereinfacht.

image5So ist übersichtlich dargestellt und gut einstellbar, welche Modelle zu welchem Extruder mit welchem Prozess zugeordnet sind. Dieser Dual-Druck-Assistent geht einher mit einer entsprechenden Gruppierung von Modellen und Prozessen, die auch sehr gut im Modell- und Prozessfenster dargestellt sind.

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Die Prozesse können somit sehr gut zugeordnet und auch synchron angepasst werden, und der Dualdruck wird deutlich komfortabler als bisher.

An weiteren größeren Neuerungen ist ein sehr gutes Modell-Handling dazu gekommen, das schnelles Platzieren, Rotieren und Skalieren und – ganz neu – auch Spiegeln zu lässt. Diese Funktionen sind in zweifacher Hinsicht verbessert: zum einen durch einfache Mausfunktion und zum zweiten durch ein übersichtlicheres Modell-Fenster, das jetzt auch das Einstellen der absoluten Größe von Teilen ermöglicht.

Gruppierte Modelle werden nun auch gemeinsam skaliert und verschoben, zusätzlich kann direkt im Modellfenster per Copy-Paste und Entfernen gearbeitet werden.

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Im Bereich Infill hat Simplify3D sein bisher etwas karges Repertoire ebenfalls erweitert, so sind jetzt neben Wabenstruktur einige weitere Füllmuster verfügbar.

 

Auch in der GCode-Vorschau hat sich einiges getan:image10

So sind hier nicht nur wie bisher Geschwindigkeiten visualisierbar, sondern auch Druckteil-Elemente und auch welcher Extruder welche Elemente druckt.

 

Weitere kleinere interessante Neuerungen sind am Ende dieses Artikels zu finden.

Fazit

Simplify3D hat sich in mehreren Punkten speziell im Dual-Druck und der Bedienerfreundlichkeit deutlich verbessert und sehr nützliche Zusatzfunktionen wie das Oozing-Shield integriert.

Durch die Gruppierungsmöglichkeit und die bessere Zuordnung von Prozessen zu Modellen wird die Bedienung einfacher und übersichtlicher und auch das schnelle Slicen fällt sofort auf.

Etwas schade ist, dass die Druckprozesse nicht aufwärts kompatibel sind, das heißt leider können bisherige Prozesse und auch GCode-Einstellungen nicht mehr eingelesen werden. Wir bei Multec raten daher noch dazu, eine ältere Version von S3D installiert zu lassen für den Fall, das bisherige GCodes und Prozesse noch eingesetzt werden sollen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die neue Version von Simplify3D sehr effektive Verbesserungen in der Bedienung und Einstellung erfahren hat, deutlich schneller GCodes erzeugt und auch für den Dual-Druck sehr gelungen ist.

Tutorials zur Bedienung von Simplify3D und der neuen Funktionen der Version 3.0 sind in Video- und Textform beim deutschen 3D-Druckerhersteller Multec unter www.multec.de verfügbar.

Tutorial: Grundlagen Simplify3D von Multec

Weitere Neuerungen der Version 3.0:

  • Option, die das Überfahren von freien Flächen verhindert (Spannfädenbildung)
  • In Factory Files sind jetzt auch die Skalierungen, Drehungen, Verschiebungen mit gespeichert
  • Neue Option für das Ausrichten von Modellen, so dass eine gewählte Fläche flach auf dem Drucktisch liegt
  • Neue Optionen um ein Gitter zu trennen
  • Neue Option zum Skalieren eines Objekts auf die maximal mögliche Größe
  • Reparaturfunktion für sich selbstschneidende Oberflächen
  • Skirt (Aussenlinie) für jeden Extruder wählbar, so dass jeder gut gefüllt ist, vor dem Druckstart
  • Mehrfach Auswahl von Teilen möglich (für das Bewegen u.Ä.)
  • Eine Rückgängig und Wiederherstellen-Funktion wurde integriert (Undo – Redo)
  • Gruppierung von Modellen möglich, so dass deren relative Position zu einander erhalten bleibt
  • Tastenkürzel für viele Funktionen verfügbar
  • Funktionen für die Festigkeitsoptimierung
  • Verbesserte Überlappung von Perimeter und Infill
  • Neue Stützstruktur-Funktion, die erlaubt, Support nur dort zu drucken, wo dieser auf die Druckfläche trifft (nicht z. B. in Teile-Hohlräumen)
  • Eigenes Retract-Script möglich (Scripts)
  • Gruppierungsoption hinzugefügt, so dass Prozesse synchronisiert und gemeinsam angepasst werden können (dann sind diese Anpassungen für alle gruppierten Prozesse immer gleich)
  • Ein „Zuletzt geöffnete Dateien“- Menü wurde hinzugefügt
  • Verbessertes Speichermanagement (Software fragt nur noch nach Speicherung, wenn Änderungen vorgenommen wurden)
  • Vorschau-Einstellungen werden gespeichert, so dass sie beim erneuten Öffnen erhalten bleiben.
  • Wenn ein Prozess gewählt wird, so werden die Modelle, die vom Prozess verwendet werden, heller dargestellt
  • Geschwindigkeit verbessert, so dass GCode und Vorschau 3x schneller als die 2.x-Versionen erzeugt werden können
  • Scrollen auf Mac Trackpads und Maus verbessert
  • Transformationsaktionen hinzugefügt, die automatisch an jedem importierten Modell durchgeführt werden
  • Toolhead (Extruder-) Abstände können eingegeben werden, wenn dies die Firmware nicht unterstützt
  • Verbesserte USB-Kommunikation

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