Eine straffere und zugleich elegantere Radaufhängung für sein neues Hypercar – dieses Ziel verfolgte der dänische Sportwagenschmiede Zenvo mit einem ambitionierten 3D-Druck-Projekt. Im Rahmen des Schulungskurses “Design for Additive Manufacturing Green” gelang es, das Bauteil durch gezielte Topologie-Optimierung erheblich zu verbessern.
Die Herausforderung: Bei einer Kleinserie von Hypercars kommt es auf jedes Gramm Gewicht an. Zugleich sollen die Bauteile optisch ansprechend sein. Gängige Fertigungsverfahren stoßen hier an Grenzen. Der 3D-Metalldruck eröffnet mit seiner gestalterischen Freiheit neue Möglichkeiten.
So auch bei Zenvos Radaufhängung: Aus den ursprünglich sechs Teilen wurde eines – mit komplexen und dadurch besonders stabilen Strukturen im Inneren. Laut Technikchef Alberto Solera bringt allein diese Komponente nun ein halbes Kilo weniger auf die Waage. In Summe könnten pro Auto bis zu zwei Kilo eingespart werden.
Durch spezielle Topologie-Simulationen entstand eine Art Knochenstruktur, die nur dort Material bietet, wo nötig. Das Endergebnis besticht durch 28 Prozent weniger Gewicht und 25 Prozent kleineres Volumen. Es sieht zudem durch die organischen Formen viel ästhetischer aus als das konventionelle Pendant.
Für Zenvo ist das Projekt ein voller Erfolg. Man hat gesehen, dass sich 3D-Druck auch bei funktionskritischen Teilen anwenden lässt. Und man fühlt sich nun viel besser für künftige Druck-Projekte gewappnet. Die aufwendige Radaufhängung muss nun noch die Straßentests bestehen. Doch Zenvos Technikchef ist optimistisch, dass sie bald in die Kleinserien-Produktion geht.