Passgenaue Orthesen aus dem 3D-Drucker

Die additive Fertigung, speziell der 3D-Druck, ist ein Bereich, der kontinuierlich Innovationen hervorbringt. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist ein Projekt von Studierenden der Hochschule Trier, die ein System zur Herstellung maßgeschneiderter Orthesen entwickelt haben. Diese sollen in Krankenhäusern und Sanitätshäusern zum Einsatz kommen und den Patient*innen eine passgenaue, komfortable Lösung bieten.

Das System, eine Kombination aus Messplattform und 3D-Drucktechnologie, ermöglicht es, individuelle Orthesen schnell und effizient direkt vor Ort zu produzieren. Die Messplattform funktioniert ähnlich wie ein Fußlängenmesser im Schuhgeschäft und erfasst präzise die Maße des verletzten Fingers. Eine spezialisierte Software verwendet diese Daten, um das 3D-Modell der Orthese zu generieren, welches anschließend von einem 3D-Drucker umgesetzt wird.

Eine Herausforderung bei der Entwicklung war die präzise und hygienische Vermessung der Finger. Hier kam die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen igus ins Spiel, das sich auf Linearführungen spezialisiert hat.

„Die Versuche, eine Führung selbst mit dem 3D-Drucker herzustellen, waren nicht zufriedenstellend“, sagt Student Allan Schmitz. „Mithilfe der einbaufertigen Miniaturgleitführungen der Serie drylin N in Baugröße 17 konnten wir die Führungen für unsere Messplatte sehr einfach realisieren.“

Diese Führungen bestehen aus Hochleistungskunststoffen mit integrierten Festschmierstoffen, die einen reibungsarmen und wartungsfreien Betrieb gewährleisten.

Besonders bemerkenswert ist, dass die Studierenden im Rahmen des Förderprogramms “young engineers support” (yes) von igus Unterstützung erhielten. Dieses Programm bietet neben Materialien auch Workshops, Vorträge und Karrierechancen.

„Dank der Schmierfreiheit arbeiten unsere Miniatur-Linearführungen über viele Jahre präzise, leichtgängig, wartungsfrei und in medizinischen Bereichen besonders hygienisch“, sagt Michael Hornung, Produktmanager drylin Linear- und Antriebstechnik bei igus. „Uns ist sehr wichtig, in Nachwuchskräfte von morgen zu investieren und Projekte zu fördern. So lernen kommende Fachkräfte igus kennen und wertschätzen den Verzicht auf Schmierung bei sämtlichen unserer Linearführungen – und damit auch unsere Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit und Recycling.”

Dieses Projekt demonstriert eindrucksvoll, wie die Kombination aus innovativer Technologie und praktischer Anwendung einen echten Mehrwert schaffen kann. Die maßgeschneiderten Orthesen aus dem 3D-Drucker stellen eine bedeutende Verbesserung im medizinischen Bereich dar und bieten Patient*innen eine individuell angepasste, komfortable und effiziente Lösung.