Die additive Fertigung hält zunehmend Einzug in die Veterinärmedizin. Der 3D-Druck eröffnet neue Wege in der tiermedizinischen Versorgung. Von anatomischen Modellen für die Ausbildung über maßgeschneiderte Implantate bis hin zu bionischen Prothesen. Noufel Ouail Marouf von der Nationalen Hochschule für Veterinärmedizin Algier untersucht die Möglichkeiten des 3D-Drucks in dem Bereich.
Im Studium der Veterinärmedizin spielen anatomische Modelle eine wichtige Rolle für die Vermittlung räumlicher Strukturen. Mithilfe von 3D-Druckern lassen sich präzise Nachbildungen von Knochen, Organen oder Gelenken erstellen. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Herstellung individueller Implantate. Mithilfe bildgebender Verfahren wie CT oder MRT können die exakten Körperstrukturen des Patienten digital erfassen werden. Auf Basis dieser Daten konstruieren Spezialisten am Computer ein maßgefertigtes Implantat und drucken es aus biokompatiblen Materialien. Solche personalisierten Implantate ermöglichen eine optimale Passform und verkürzen die Operationszeit.
Einen besonderen Mehrwert bietet der 3D-Druck bei der Herstellung bionischer Prothesen für Haustiere. Durch die Freiheitsgrade in Design und Material können Prothesen entwickelt werden, die individuell auf das Tier abgestimmt sind und sogar funktionale Aspekte aufweisen.
Trotz der vielversprechenden Möglichkeiten gibt es noch Hürden zu überwinden. Neben technischen Herausforderungen müssen auch regulatorische Fragen geklärt und Qualitätsstandards etabliert werden. Dennoch zeigt die rasante Entwicklung im 3D-Druck, dass diese Technologie zukünftig fester Bestandteil der Veterinärmedizin sein wird.
Die komplette Arbeit unter dem Titel “3d printer uses in veterinary medicine: a review” kann hier abgerufen werden.